Nissen fährt das Rennen seit 2015, gewann gleich bei der Premiere und war seitdem in der Endabrechnung immer auf dem Podest, und als einer der Favoriten wurde er auch in diesem Jahr schon im Startort La Roche-en-Ardenne beim hoch eingestuften Rennen gehandelt. Mit am Start waren unter anderem der Belgische MTB-Meister Frans Claes oder Cyclocross Stars wie Laurens Sweeck, Quinten Hermans oder Wietse Bosmans (ERA-Circus).
Das erste Teilstück wartete mit 2.450 Höhenmetern, verteilt auf 84 Kilometer auf. Nissen blickt zurück: „Von Anfang an wusste ich, dass es dieses Jahr richtig schwer werden würde, und so wollte ich auch einen guten Start hinlegen.“ Nach 40 Rennkilometern hatte sich die Spitze mit zehn Fahrern sortiert. Da sich der für Luxemburg startende Däne nicht so perfekt fühlte, wartete er zunächst ab – auch, weil auf den letzten 20 Kilometern noch 1.000 Meter Anstiege warteten. Als diese anbrachen, attackierte Nissen, und nur Sweeck und Claes konnten anfangs folgen. Nach fünf weiteren Kilometern hatte er auch sie abgehängt und baute bis zum Ziel seinen Vorsprung auf mehr als eine Minute auf. „Gutes Gefühl, gleich im ersten Rennen zu gewinnen und das Führungstrikot zu tragen.
Die zweite Etappe brachte noch mehr Höhenmeter und Kilometer mit: 3.050 Meter auf 100 Kilometern. „Diese Etappe war mehr ein 100-Kilometer-CrossCountry-Rennen mit ihren unzähligen Kurven und Kehren“, beschreibt es der Däne, der Anfang des Jahres die Luxemburger Cyclocross-Meisterschaft gewann. Während des Rennens ging es ihm besser als anfangs gedacht. Er fuhr in einer fünfköpfigen Spitzengruppe, als der Österreicher Christoph Soukup sich davon machte. Nissen ließ ihn ziehen, um Körner auch für die letzte Etappe zu sparen. Als Etappenzweiter behielt er die Gesamtführung aber.
Vor Beginn der abschließenden Etappe führte Nissen drei Minuten vor Soukup. „Aber auch ein Dreiminutenvorsprung ist nichts, wenn Du einen schlechten Tag oder einen Defekt hast“, sagt Nissen. Dem schlechten Wetter mit viel Regen und Temperaturen unter 10°C waren alle ausgesetzt. Entsprechend verschlammt war der Parcours. Gegen Ende der Etappe verschärfte Nissen das Tempo in dem Wissen, dass seine direkten Konkurrenten an der Spitze unter dem tiefen Boden litten. Zunächst Sweeck, dann De Nijs, und letztlich auch Frans Claes an einer steilen Passage mussten reißen lassen.
Im Ziel hatte Sören Nissen alle Zeit, die Arme hochzureißen, als Tages- und Gesamtsieger der Belgian Mountainbike Challenge auf STEVENS Sonora SL.