Schwer war sie, die Tour de Savoie Mont Blanc (UCI 2.2), die sich vom 21. bis 24. Juni durch Frankreich zog. Fünf Pro Continental Teams waren mit am Start, insgesamt knapp 13.000 Höhenmeter galt es zu überwinden. Herausforderung und Anreiz zugleich. Und eine Aufgabe, der sich die Teamfahrer absolut gewachsen zeigten.
Schon auf der ersten Etappe über 150 Kilometer im Mont-Blanc-Massiv mit stattlichen 3.700 Höhenmetern setzte Davide Orrico eine Startattacke und sicherte sich nach einer langen Solofahrt die Bergwertung am knapp 2.000 Meter hohen Col de la Croix de Fer. Sein Mannschaftskollege Roland Thalmann verdiente sich den Fair-Play-Preis des Tages, und als Sahnehäubchen beendete Matteo Badilatti den Rundfahrt-Auftakt auf Gesamtrang zwei.
Ebenso geschmeidig ging es am nächsten Tag weiter. Die Besonderheit dieses zweiten Rennabschnitts: Er war eingeteilt in eine Kletterpartie über 92 Kilometer und 2.500 Höhenmeter am Morgen und ein 7,5 Kilometer langes Zeitfahren am Abend. Beides kein Problem für Vorarlberg Santic. Matteo Badilatti büßte auf der extrem schnellen Abfahrt der ersten Halbetappe zwar ein paar Sekunden ein und landete an diesem Tag auf Platz 16. Dennoch positionierte er sich mit Platz drei in der Gesamtwertung vielversprechend und mit Perspektive auf ein Vorrücken in den folgenden Tagen. Highlight am Abend: Patrick Schelling gewann das Zeitfahren!
Müde hatte ihn die Kletterpartie gegen die Uhr anscheinend aber nicht gemacht. Nach seinem Sieg am Vorabend attackierte Schelling auf dem dritten Abschnitt, der Königsetappe über 189 Kilometer und 4.388 Höhenmeter, zusammen mit drei weiteren Fahrern, ließ diese dann aber nach und nach hinter sich und spurtete zu einem Solosieg. Sein Mannschaftskollege Roland Thalmann, der sich bereits im schweren Schlussanstieg abgesetzt und eine Zeit lang allein Richtung Ziel geradelt war, musste sich zwar einholen lassen, wurde jedoch Tagesdritter. Matteo Badilatti erfüllte die Hoffnungen auf eine Verbesserung in der Gesamtwertung und schob sich dank Tagesplatz sechs auf Gesamtrang zwei vor. Die weitere Ausbeute des dritten Teilstücks: Orrico führt in der Bergwertung, Schelling in der Punktwertung und Thalmann in der Kombinationswertung.
Trotz der bereits stattlichen Anzahl an Kilo- und Höhenmetern zeigten die Organisatoren der Rundfahrt auch auf dem letzten Teilstück keine Gnade: 138 Kilometer und gut 3.000 Höhenmeter galt es nochmals zu bewältigen. Die Fahrer des Teams Vorarlberg Santic auf STEVENS Comet blieben davon unbeeindruckt: Rang elf und 13 für Patrick Schelling und Matteo Badilatti, was für Letzteren den Silberrang in der Gesamtwertung bedeutete. Außerdem sicherte sich Roland Thalmann das Führungstrikot in der Kombinationswertung von Berg und Sprint, Davide Orrico gewann die Bergwertung und dank hervorragender Leistungen holten sich sowohl Patrick Schelling in der Punktewertung als auch das gesamte Team Vorarlberg Santic in der Mannschaftswertung Platz zwei.
„Eine ordentliche Referenz bei so einer schweren Rundfahrt“, resümiert die Teamleitung – und eine Kampfansage für die anderen Mannschaften, die mit den Vorarlbergern am 7. Juli bei deren Heimrennen an der Startlinie stehen werden: der Österreich Rundfahrt über 1.172,2 Kilometer und 23.141 Höhenmeter, verteilt auf acht Etappen.