Sonja Tajsich hat ihr Comeback auf der Langdistanz beim Ironman auf Lanzarote geschafft. Beim Triathlon über die Langdistanz mit 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und die Marathonstrecke von 42,2 Kilometern kam sie nach 10 Stunden 35 Minuten und 55 Sekunden als zehnte ins Ziel.

Zuvor konnte die vielfache Ironman-Gewinnerin Ende 2012 das letzte Mal ein Triathlonrennen über die Langdistanz finishen. In der Zwischenzeit kämpfte sie mit Rücken- und Fußproblemen.

Der Ironman von Lanzarote gilt mit seiner windreichen und hügeligen Strecke mit vielen Höhenmetern als eines der schwersten Triathlon-Rennen der Welt. Auch während des Rennens wehte es stark, „das hatte ich mir aber auch so gewünscht“, sagte Tajsich, da ihr das Fahren auf der Zeitmaschine gegenüber der Konkurrenz besonders liege.

Diesmal verhinderte aber ein einfacher Reifendefekt eine schnellere Radzeit und eine bessere Gesamtplatzierung. „Das war einfach Pech. Das Rad ist super. Mein großes Ziel war es, irgendwie ins Ziel zu kommen“, sagte die 38-jährige gegenüber ihrem Radausrüster STEVENS. Sonja Tajsich fährt auf einem STEVENS-Super Trofeo. Im Video erklärt sie die Vorzüge der Zeitfahrmaschine.

Ihr nächstes Ziel ist die Triathlon-Europameisterschaft am 6. Juli in Frankfurt. Dort strebe sie einen Platz auf dem Podium an, sagte Sonja Tajsich. „Aber am liebsten würde ich gewinnen.“

In ihrem Blog schildert sie den Rennverlauf vom Ironman auf Lanzarote aus ihrer Sicht.

„Mein Comeback
… war im wahrsten Sinne des Wortes ein wenig holprig. Nicht nur der Straßenbelag oder die Topografie, die ja auf Lanzarote alles abverlangt. Auch mein Tag war genau so einer, den man sich nicht wünscht. Aber solche Tage gibt es, und daher möchte ich mich lieber freuen, dass ich mein oberstes Ziel, die Ziellinie zu überqueren, endlich wieder geschafft habe. Und das zehn Jahre nach dem ersten Start auf Lanzarote.

2004 war ich das erste Mal am Start beim Ironman Lanzarote, damals als der absolute Rookie. Ich wurde Gesamtdritte in einer Zeit von 10:17 Std. Es war klar, dass ich diese Zeit unterbieten würde. In allen Disziplinen hatte ich mich stark verbessert. Die Frage war nur: Wie viel schneller würde ich dann zehn Jahre später ins Ziel kommen?

Die Bedingungen waren nicht leicht, aber eigentlich genau so, wie ich sie mir gewünscht hatte: ziemlich windig. Ich dachte, je schwerer auf dem Rad, desto besser für mich. Am Morgen lief alles noch nach Plan. Das Schwimmen war für mich gut. Ich fand es prima, mal nicht alleine schwimmen zu müssen, und hab das „Haifischbecken“ (zeitweise fast beängstigend) gerne in Kauf genommen. Meine Zielzeit: unter einer Stunde, meine tatsächliche Zeit: 59:43 Minuten. Also auf Kurs.

Auf dem Rad lief es anfangs noch gut. Irgendwann wurde es zäh, und ganz irgendwann hab ich dann auch realisiert, dass ich mich die ganze Zeit mit einem Schleicher abmühe. Um das hintere Laufrad wieder schleiffrei einzuspannen, brauchte ich länger, als ich dachte. Kurzum: ich hab für alles gefühlt ewig gebraucht und bin mit einem entsprechenden Abstand nach vorne ziemlich frustriert in die zweite Wechselzone gefahren.

Nichtsdestotrotz dachte ich: Der Marathon kommt ja noch, und wer weiß, was da alles passiert. Beim ersten Schritt schon wusste ich, dass ich das Knieproblem, welches ausgerechnet am Montag vor dem Event plötzlich auftrat – gefühlt ein blockiertes Fibulaköpfchen, aber der Physio konnte es nicht deblockieren, wenn es die Ursache überhaupt ist?? – mir den Marathon schwer machen würde. Ich fand dann ein Tempo, mit dem ich glaubte, den Marathon durchlaufen zu können. Nicht so schnell wie ich üblich laufe, aber zumindest safe. Ich war so froh, als ich es geschafft hatte!
Aber als Fazit muss ich unbedingt noch erwähnen, dass das allerpositivste ist: Sowohl mein Rücken als auch meine Füße haben die gesamte Distanz schmerzfrei überstanden.“