Das STEVENS Comet sei ganz hanseatisches Understatement, schreibt die TOUR in ihrer aktuellen Ausgabe 3.2016. Das Top-Rennradmodell verzichte auf optische Extravaganzen und überzeuge mit inneren Werten: „Mit knapp unter 900 Gramm zählt (der Rahmen) noch zu den sehr leichten Carbonrahmen, seine Steifigkeitswerte sind exorbitant, auch der Federweg geht in Ordnung.“ (gemessen wurde der Rahmen in Größe 56 Zentimeter; Anm. d. Red.: der Rahmen des Comet in Stealth Black wiegt wegen weniger Lackauftrag 795 Gramm).
TOUR-Testaufbau
Die TOUR hat in Ausgabe 3.2016 hat mit dem STEVENS Comet insgesamt 15 klassische Wettkampfräder am Gardasee ausführlich getestet, zusätzlich in den Windkanal geschickt und mit den aero-optimierten Rennrädern aus den vorherigen Ausgaben verglichen. Denn neben klassischen High-end-Racebikes wie dem STEVENS Comet und Langstreckenrädern (wie dem STEVENS Ventoux) wachse vor allem der Markt von aerodynamisch ausgerichteten Rennrädern, zumindest im Profibereich werden die Räder immer mehr eingesetzt.
Im Windkanal hatten die Aero-Räder auch durchgängig bessere Ergebnisse erzielt. Ihre Vorteile könnten sie zwar vor allem auf geraden Strecken ausspielen. Aber auch auf recht bergigen Strecken spiele Windschnittigkeit eine Rolle: Allein die Wahl der Laufräder – aero-optimiert gegenüber flachen Felgen – könne mehr als eine Minute ausmachen, das hatte die TOUR auf Basis einer simulierten Strecke von 100 Kilometern mit 2.000 Höhenmetern errechnet.
Dafür waren die klassischen Rennräder im Test im Schnitt ein halbes Kilogramm leichter. Im Durchschnitt wogen die Räder wie das STEVENS Comet 6,5 Kilogramm – und damit 300 Gramm weniger als das von der UCI festgelegte Mindestgewicht von 6,8 Kilogramm.
Zudem seien die Klassiker in der Regel technisch unkomplizierter, da sie keine auf sie zugeschnittene Sonderlösungen brauchten. Dazu hob die TOUR beim Testbericht des Comet hervor: „Ein starkes Argument ist auch der reichhaltige Baukasten von Stevens; kaum ein Anbieter bietet mehr Ausstattungsoptionen an.“
Preisfrage
In der Ausstattung mit komplett Campagnolo Super Record kostete das Comet 5.499 Euro, was unter den High-end-Fachhandelsrädern mit einem annähernd gleichen Gewicht der drittgünstigste Preis in der Spanne von 4.400 bis 9.999 Euro war.
Hätte, hätte, Fahrradkette
Die TOUR über die Laufradwahl: „im Fall des Testrades hätte sich vor allem ein schnellerer Laufradsatz als Upgrade angeboten.“ Die Laufräder von Campagnolo seien zwar bewährt, solide und recht leicht, mit ihrem flachen Felgenprofil zeigten sie aber auch "deutliche Schwächen im Kampf gegen den Wind". So wäre die Testnote von 2,2 sicher besser ausgefallen, denn: „Sonst lässt sich an dem angenehm zu fahrenden Rad nicht aussetzen, schreibt die Redaktion, die ihren Testbericht mit dem Statement endet: „Und es ist es nicht das, was am Ende bei einem Rennrad am meisten zählt: das Gefühl, dass Fahrer und Maschine zu einer Einheit verschmelzen?
Fazit:
Leicht und Fahrstabil. Viele Baukasten-Optionen. Halbwegs bezahlbar.
Das STEVENS Comet gibt es im STEVENS Custom-Programm in zahlreichen Ausstattungsoptionen mit neun Schaltgruppen und zehn Laufrädern – darunter auch mit aero-gerechten Hochprofilfelgen wie Mavic Cosmic Cabrone Pro Exalith, Mavic Cosmic CXR 60C oder die DT Swiss RC 38 Spline C. Preise zwischen 3.099 bis etwa 8.000 Euro. Größen: 50, 52, 54, 56, 58, 60 und 62 Zentimeter.