Das Whaka Carbon Max ist das Top-Modell der All Mountain-Reihe von STEVENS, und „dank seiner Ausstattung in der Top-Variante schlägt es auch schon die Brücke in den Enduro-Bereich“, leitet die Mountainbike Rider ihren ausführlichen Testbericht ein.

Man müsse sich wirklich null an das Rad gewöhnen, „und schon bei der ersten Abfahrt lasse ich es laufen als wäre es schon immer mein Rad gewesen. Es vermittelt einfach Wohlfühlcharakter, und das ist schonmal viel wert.“, beschreibt der Tester seinen ersten Fahreindruck.

Dank der Top-Ausstattung „schlägt es auch die Brücke in den Enduro-Bereich“, und wegen der Ausrichtung, so die Redaktion, „haben auch wir uns auf völlig unterschiedlichen Teststrecken bewegt.“ Und zwar auf den Enduro-Hometrails ebenso wie auf dem Trailground Brilon und den Warsteiner Bikepark.

Uphill
Im Anstieg positioniere man sich mit „schön flachem“ Lenkwinkel und einem Sitzwinkel von 75° auf dem Rad schön zentral über dem Tretlager. „So lässt sich das Fliegengewicht auch tatsächlich sehr effektiv und leichtfüßig bergauf bewegen.“ Der Tester beschreibt: „Ohne große Schwierigkeiten pedaliere ich auch steile Anstiege mühelos hinauf und spüre, dass ich nur etwas über 12 kg unter mir zu bewegen habe.“

In Rahmengröße 18‘‘ wog das getestete Fully 12,27 Kilogramm – „eine ordentliche Ansage“. Dazu trage neben den Anbauteilen das „extrem leichte“ Rahmengewicht von etwas unter 2.000 Gramm bei.

Downhill
Die zentrale Position auf dem Bike bringe es aber vor allem bergab. Neben der umgehenden Gewöhnung an das Rad vermittele es einfach einen Wohlfühlcharakter. Das Fahrwerk von Fox harmoniere prächtig. Der klassische Viergelenker (Hinterbau) spreche zunächst sehr sensibel an, was einem Fahrkomfort satt verschafft und jede Menge Traktion vermittelt. Dennoch rausche es keinesfalls durch den Federweg und werde zunehmend progressiver.

„So lässt sich das … Rad zum einen extrem schnell beschleunigen und bietet zum anderen jede Menge Reserven, wenn es doch mal heftiger zur Sache geht.“ Dabei benötige man wirklich nur enorm wenig Kraft, um auf Geschwindigkeit zu kommen, „und so machen auch nur leicht abschüssige Trails unheimlich viel Spaß.“

Noch mehr Tester-Lob: „Egal ob Steinfeld, Double oder großer Wurzelteppich, das Stevens passt sich den Gegebenheiten an und vermittelt einem mit einem satten Federungsverhalten viel Sicherheit. Auch in der Luft überzeugt das Bike durch eine gute Ausgewogenheit und ein kompaktes Handling. Styleeinlagen oder Tricks lassen sich spielerisch aus dem Ärmel schütteln, und so verhält es sich auch beim Kurven fahren.“

Die 430 mm kurzen Kettenstreben seien schön kurz, und sie ließen das Whaka Carbon Max „wunderbar wendig daherkommen“.

Zur Ausstattung:
„Machen wir uns nichts vor, bei einem Bike für fast 6000 Euro muss alles passen und die Parts müssen einem ein Grinsen ins Gesicht zaubern“, setzt die Redaktion Preis und Leistung in Relation und gibt gleich die Antwort: „Wer sich jedoch die Partliste vom Stevens anschaut, wird schnell merken, dass er hier keinesfalls enttäuscht werden wird.“ Ein großes Highlight sei definitiv die Shimano XTR Di2: „Sie schaltet nicht nur extrem präzise … Ohne Kraftaufwand lassen sich die Gänge reinklicken, und hält man den Schalthebel gedrückt, werden so lange die Gänge gewechselt bis man loslässt.“

Die „Brücke zum Enduro“ schaffe das All Mountain vor allem mit der „34 Float Factory“ Gabel mit 160 Millimeter Federweg und dem Float X Dämpfer mit 150 Millimetern fürs Heck. Sie harmonierten im Test einwandfrei und böten für jeden Trail das passende Setup. Nur sei das Zugstufen-Rädchen ungünstig zu erreichen.

Die Shimano XT-Bremsen böten enorme Bremspower, und die zur Serienausstattung gehörende Kettenführung unterstreiche die Ausrichtung auf Enduro. Und auch sonst gebe es nichts zu meckern: „Carbon-Kurbeln, Syntace-Cockpit und superleichte DT-Laufräder. Die Schwalbe „Fat Albert“ Reifen zeigten sich im Test zwar als äußerst leichtgängig, waren aber für den schroffen Einsatz auf dem Enduro-Trail oder im Bikepark etwas überfordert.“

Der gesamte Rahmen sei – wie übrigens auch die günstigeren Whaka Carbon-Modelle – auf den Einsatz der elektronisch schaltenden Gruppe konzipiert. „So finden sich spezielle, integrierte Kabelführungen für die dünnen Elektrokabel und auch eine gut versteckte Akkubox im Tretlagerbereich.“ Damit schaffe es Stevens, das Bike trotz vieler Kabel clean wirken zu lassen. Die Rahmendecals seien gut mit den Federelementen abgestimmt, sodass auch optisch einfach nur ein stimmiges Gesamtbild entstehe.

Fazit: „Das Stevens ist ein absolut edles und sensationell gut aufgebautes All Mountain Rad, welches sich auch vor anspruchsvollen Endurostrecken nicht verstecken braucht. Der Hinterbau arbeitet sensibel und effektiv zugleich und vermittelt ein tolles Fahrgefühl mit viel Traktion. Wer über das nötige Kleingeld verfügt und ein Rad sucht, mit dem er federleicht bergauf und potent bergab fahren kann, der ist mit dem „Whaka Carbon Max“ wirklich gut bedient.“

Das STEVENS Whaka Carbon Max gibt es in den Größen 16‘‘, 18‘‘ und 20‘‘ für 5.999 Euro. Auf der gleichen Rahmenbasis sind das Whaka Carbon ES und das Whaka Carbon (mit Alu-Hinterbau) mit je nach Preispunkt anständiger Ausstattung für 4.499 Euro bzw. 3.299 Euro zu haben.

Bilder MTB Rider: Martin Donat, Stephan Peters