Verena Walter ist Elfte bei den Ironman Europameisterschaften in Frankfurt geworden. Beim Rennen über die Ironman-Distanz – 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Radfahren auf STEVENS Crono und ein Marathon – holte sie persönliche Bestzeit. Wie die 33-jährige Iserlohnerin das Rennen erlebte und warum sie das Rennen darüber hinaus in guter Erinnerung behalten wird, erzählt sie im Interview.
Verena, Sie sind das erste Mal als Profi bei einer Ironman Europameisterschaft gestartet, als Elfte angekommen und in 9 Stunden und 27 Minuten persönliche Bestzeit gelaufen. Wie haben Sie das Rennen selbst erlebt?
Ich bin total gut im Plan geblieben, den mein Trainer Florian Hanakam und ich aufgestellt hatten. Und dieser sollte am Ende eine Zeit von 9:30 Stunden ergeben, wenn alles perfekt laufen würde. Das tat es dann und ich konnte meine Bestzeit um rund 18 Minuten verbessern. Aber ich habe vom Kopf her lange nicht Vollgas gegeben, war lange Zeit eher verhalten. Aber es lief einfach gut, obwohl ich eigentlich nicht so sehr die Hitzeläuferin bin.
Wie haben Sie die einzelnen Disziplinen erlebt?
Der Schwimmstart ist bei den Profis viel entspannter als bei den Massenstarts der Age Groups. Da gibt es nicht so ein Hauen und Stechen. Ich habe zwar keine Gruppe gefunden, mit der ich ein passendes Tempo schwimmen konnte, aber die Zeit war gut. Mir gefiel auch der kurze Landgang zur zweiten Runde. Da lassen sich die Muskeln noch einmal strecken, das beugt möglichen Wadenkrämpfen vor. Meine Schwimmzeit gab mir die Zuversicht, dass es eigentlich gut läuft.
Und auf der Rad- und Marathonstrecke?
Auf der Radstrecke bin ich auch nicht Vollgas gefahren. Ich konnte einige Zeit mit Kristin Möller mithalten, der späteren Vierten, und am Ende waren wir gemeinsam in der Wechselzone angekommen. Meine Radzeit auf dem STEVENS Crono von knapp unter fünf Stunden gab mir wieder einen neuen Motivationsschub.
Die Laufstrecke war sehr abwechslungsreich. Ich mag es, wenn viel Stimmung und Zuschauer an der Strecke sind. Und ich habe zahlreiche Bekannte an der Strecke wahrgenommen, die mich angefeuert haben. Das war sehr schön.
Ich habe mich gefragt, warum ich nicht schon eher mal in Frankfurt gestartet bin. Dies war nun schon meine 13. Langdistanz, aber mich hat es bisher immer ins Ausland gezogen. Dabei liegt das Gute oft direkt vor der Haustüre.
Die Marathonzeit von 3 Stunden 26 Minuten ist für mich gut, aber wenn man bedenkt, wie schnell die anderen Mädels so laufen – um drei Stunden – da muss ich wohl noch etwas tun. Das werde ich nun mit meinem Trainer Florian Hanakam bei einem Regenerations-Bier mal besprechen und auf den erfolgreichen Wettkampf in Frankfurt anstoßen.
Wie läuft die Saison nun für Sie weiter?
Der Ironman Frankfurt war mein Saisonhöhepunkt und die einzige Langdistanz in diesem Jahr. Jetzt starte ich noch einmal auf einer Kurzdistanz und bei den 70.3-Rennen in Zell am See und auf Rügen. Auf der Ostseeinsel lasse ich meine Saison dann mit ein paar Tagen Urlaub ausklingen. Dann möchte ich gerne früh und hoffentlich gesund in die Saison 2015 starten.