Als „eine richtige Männeretappe“ bezeichnete Werner Salmen, sportlicher Leiter des Team Vorarlberg die vierte von insgesamt sieben Etappen der Österreich-Rundfahrt. Die damit nicht nur die ungefähre Halbzeit des Rennens der UCI-Kategorie 2 HC markierte, sondern auch die Königsetappe darstellte.
Bisher hatte das Team Vorarlberg auf STEVENS Xenon gut zusammengearbeitet. Besonders auf dem dritten Streckenabschnitt formierte es sich trotz zahlreicher Ausreißversuche im Feld ausgezeichnet und brachten Teamfahrer Patrick Schelling in eine so gute Position, dass er als Tages-Achter finishte und auf Gesamtrang Fünf in die Königsetappe über 182 Kilometer und 3.957 Höhenmeter von Rottenmann auf die Edelweiß-Spitze gehen konnte.
Eine Etappe, auf der eine Vorentscheidung für die Gesamtwertung zu erwarten war. Auch, wenn es angesichts des starken Fahrerfeldes sehr schwer werden dürfte, den Gesamtsieg des letzten Jahres durch Victor de la Part zu wiederholen, war klares Mannschafts-Ziel, Team-Leader Schelling geschützt und abgeschirmt zum Beginn des Anstieges zu bringen. Doch der wurde in einen Sturz im Hauptfeld verwickelt.
Trotz Abschürfungen im Arm- und Schulterbereich setzte Schelling die Fahrt fort und nach einer wilden Aufholjagd und toller Teamarbeit schaffte er den Anschluss. Im Anstieg zum „Dach der Tour“ kommt es dann zum entscheidenden Showdown. Von seinen Mannschaftskollegen zuverlässig in den Anstieg hineingeführt, tritt Schelling an. Während immer mehr Fahrer aus dem Feld fallen, tritt Patrick Schelling sich entschlossen auf Platz vier der Tageswertung nach vorn.
Eine Leistung, für die er mit Gesamtrang drei belohnt wurde. „Einfach nur ein Traum, dieser turbulente Tag“, kommentierte das Team die Etappe nach dem Zieleinlauf. Und eine sehr gute Ausgangsposition für die verbleibenden drei Abschnitte der Österreich-Rundfahrt. Die Karten sind neu gemischt.
Update - Etappe 5
Auch nach Etappe 5 von Millstatt nach Dobratsch mit 147 Kilometern und 3.957 Höhenmetern verteidigt Patrick Schelling Rang drei in der Gesamtwertung der 68. Österreich-Rundfahrt. In der ersten Rennhälfte hatte das Feld eine Ausreißergruppe gewähren lassen. Das Team Vorarlberg hatte entschieden, nicht in die Gruppe mitzugehen und legte den Fokus darauf, Schelling möglichst gut in die Einfahrt zum Dobratsch zu fahren – dieser Anstieg zur dritten Bergankunft ist 17 Kilometer lang und nicht einfach zu fahren. Das Team war zudem vorher noch damit beschäftigt, Patrick Schelling nach einem Hinterrad-Defekt wieder ans Feld heranzufahren. Während vorne bei den Ausreißern der Kampf um den Tagessieg weiterging, begann im Hauptfeld der Kampf um das Gesamtklassement.
Vorne schüttelt Simone Sterbini von CSF Bardani aus Italien alle Mitstreiter ab und gewinnt die Etappe vor Davi Belda Garcia aus Spanien und Markus Eibegger (Österreich).
Weiter hinten kann Patrick Schelling alle Angriffe der direkten Konkurrenten abwehren. Er kommt als Neunter ebenso zeitgleich wie der Führende, Jan Hirt, zeitgleich mit dem Gesamt-Vierten, Delio Fernandez ins Ziel.