Mathieu van der Poel ist neuer Cross-Weltmeister auf STEVENS Super Prestige. Der 20-jährige niederländische Meister setzte sich früh an die Spitze des Feldes, gefolgt von seinem Landsmann Lars van der Haar und der kompletten belgischen Mannschaft. Van der Poel fuhr auf dem rutschigen Kurs sicher und mit Fahrtechnik – er übersprang in fast jeder Runde die Hindernisse und gewann so wichtige Sekunden – einen Vorsprung von bis zu 18 Sekunden heraus.
Ein Sturz zu Beginn hatte das Rennen zu einem niederländisch-belgischen Duell kommen lassen. Von dem Zeitverlust waren auch die Deutschen Marcel Meisen und Philipp Walsleben betroffen. Sascha Weber nach zwei Schaltwerkabrissen und Ole Quast nach ausgekugelter Schulter in der ersten Runde mussten das Rennen abbrechen. Ole Quast vom STEVENS Racing Team hatte sich einen Platz unter den ersten 25 ausgerechnet (NDR TV-Beitrag).
In der vorletzten Runde war van der Poel nach einem Ausrutscher langsamer geworden, konnte den Vorsprung aber halten. Hinter ihm hatte sich Lars van der Haar (Niederlande) langsam nach vorne gekämpft. Zunächst lieferte er sich mit Weltcup-Sieger Kevin Pauwels ein Duell um die Silbermedaille. Als der zurückfiel, fuhr Wout van Aert (Belgien) – nach einem Sturz und zwei Defekten – allerdings stark auf und hatte im Sprintduell das Vorderrad vorn (alle Ergebnisse).
Marcel Meisen und Philipp Walsleben hatten sich auf ihren STEVENS Super Prestige in der zweiten Rennhälfte langsam nach vorne gekämpft und kamen als Achter beziehungsweise Neunter ins Ziel. Der Deutsche Meister Marcel Meisen sagte: „Das war ein Kurs, der zu mir passt. Ein Platz in den Top Ten war mein Ziel, und so bin ich wirklich glücklich.“ Meisen hatte sich auf Platz 13 festgesetzt und immer einige Fahrer im Blick, „von denen konnte ich mir am Ende noch einige schnappen“, sagte er gegenüber radsport-news.com und meinte damit unter anderem den belgischen Altmeister Sven Nys.
Philipp Walsleben sagte: „Mein Start ging vollkommen daneben. Mein Rad rutschte weg, und so fand ich mich auf einem Platz in den 20ern wieder. Dann kam ein Defekt hinzu, was wieder Zeit kostete.“ Mit der Aufholjagd zeigte Walsleben, dass seine Form nach der Erkältung zu Jahresbeginn wieder steigt. „Mit den Beinen bin ich zufrieden“, sagte er zu radsport-news.com. Unter den Umständen sei das Ergebnis in Ordnung.
Mit seinem Sieg tat es Mathieu van der Poel seinem Vater, Adrie van der Poel, gleich. Der gewann 1996 die Cross-Weltmeisterschaft. Allerdings erst nach sechs Anläufen, in denen er Vizeweltmeister wurde. Direkt nach dem Rennen sagte van der Poel, der vor zwei Wochen gerade 20 Jahre alt geworden war: „Das war das beste Rennen meines Lebens. Ich habe am vergangenen Wochenende in Hoogerheide bewiesen, dass ich auch in der Elite-Klasse vorne mitfahren kann. Das Rennen war aber mental hart, da ich nie einen ganz großen Vorsprung hatte. Ich freue mich jetzt auf die Saison mit dem Weltmeister-Trikot.“