Bei der zweiten Händlerschulung der STEVENS Vertriebs GmbH in diesem Jahr haben 120 STEVENS-Händler am Montag und Dienstag einen fundierten Einblick in die aktuelle Gesetzeslage und technischen Besonderheiten bei Pedelecs erhalten.
Pedelecs haben sich mit einem Anteil von über 10 Prozent längst am Fahrradmarkt etabliert. Sie gelten im Straßenverkehr rechtlich als Fahrrad, unterliegen technisch gesehen aber mit der CE-Kennzeichnung, die unter anderem die Maschinenrichtlinie umfasst, anderen Bestimmungen. Das bringt einige Unterschiede im praktischen Umgang für Hersteller und Händler mit sich.
Marco Wolint, Serviceleiter der STEVENS Vertriebs GmbH, hatte die Schulung organisiert: „Unsere Händler sind generell über aktuelle Fahrradtechnik sehr gut informiert. Wir bemerken im täglichen Kontakt aber einen Informationsbedarf bei technischen und aktuellen rechtlichen Fragen beim Umgang mit Pedelecs.“
Die Antworten bekamen sie im Holiday Inn Elbbrücken durch die STEVENS-Zulieferer Bosch, Busch & Müller sowie Fallbrook/NuVinci. Über rechtliche Fragestellungen informierten Thomas Rohr vom TÜV Rheinland und der Fahrradsachverständige Dirk Zedler, mit dem STEVENS seit vielen Jahren zusammenarbeitet.
Nach einer Vorstellung der Firma und einem Überblick über die 24-jährige Firmengeschichte von Vertriebsleiter Rainer König erklärte Hinnak Oldenburg, der Technische Leiter der STEVENS Vertriebs GmbH, die Entwicklungsschritte zur ersten STEVENS Pedelec-Modellreihe 2011. Er referierte über die fahrtechnischen Besonderheiten bei Pedelecs in praktischen Fahrtests sowie bei Labortests, die STEVENS beim Zedler – Institut für Fahrradtechnik und –Sicherheit sowie im Haus durchführt. Hinzu kämen die Tests zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV).
Als Beispiel für das Bestreben, Pedelecs und Fahrräder mit hoher Steifigkeit und damit guten Fahreigenschaften zu entwickeln, führte Oldenburg die mit Tubus entwickelte Gepäckträgerentwicklung mit stabiler Unterlaufstrebe und dem integrierten Ausfallende an, und ebenso die Zusammenarbeit mit Suntour beim Einsatz von Steckachsen in den Federgabeln für Pedelecs.
Marco Wolint stellte das Service-Konzept der STEVENS Vertriebs GmbH im Detail vor und informierte über das STEVENS Carbonrecycling- und das Crash-Replacement-Programm. Darüber hinaus informierte er über korrekten Umgang mit Akkus und bei Anfragen von Gewerbeaufsichtsämtern, die verstärkt auch Pedelecs prüften.
Die Seminarreihe hatten zuvor Ralf Brendemuehl und Bart Bakker von Fallbrook Technologies/NuVinci eröffnet. Sie erklärten neue technische Entwicklungen unter anderem der NuVinci Harmony-Schaltung und informierten über Service-Möglichkeiten.
Guido Müller, Geschäftsführer der Busch&Müller KG, erklärte den aktuellen Stand der gesetzlichen Anforderungen der Fahrradbeleuchtung und speziell bei der Pedelec-Beleuchtung.
Was die CE-Kennzeichnung bei Pedelecs in der Praxis für Fahrradhändler bedeutet, erklärte Dirk Zedler vom Zedler-Institut für Fahrradtechnik und –Sicherheit GmbH ausführlich anhand von anschaulichen Praxisbeispielen.
Thomas Rohr von der TÜV Rheinland Kraftfahrt GmbH informierte über die Änderungen und neue Vorschriften für S-Pedelecs, die sich aus einer EU-Verordnung von 2013 „über die Genehmigung und Marktüberwachung von zwei- oder dreirädrigen und vierrädrigen Fahrzeugen“ ergeben.
Von Bosch stand Frank Hummel vielen Fragen Rede und Antwort, dazu stellte der das aktuelle Nyon-Display und die weiteren Neuheiten für 2015 vor und erklärte Änderungen im Servicekonzept.
Für STEVENS-Händler stehen die Seminarunterlagen im Händlerbereich auf www.stevensbikes.de zum Herunterladen bereit.