Die ersten Siege fuhr Wietse Bosman mit zwei Erfolgen hintereinander in China ein, bei den Rennen der Qiansan-Trophy in Yanqing und Qiongzhong am 30. August und 2. September. Er hatte im ersten Rennen mit Asthma zu Kämpfen zu kämpfen, und zwar so sehr, dass er im Ziel zusammenbrach. Aber wie jeder Top-Profi war er rechtzeitig zur Pressekonferenz wieder aus dem Krankenhaus zurück.
Kurz nach der Rückkehr aus China stieg Wietse ins Flugzeug nach Amerika, um sich wiederum zwei Siege bei den beiden Nittany-Lion-Cross-Events in Breinigsville, Pennsylvania, am 12. und 13. September, zu holen. Später, bei der Auftaktveranstaltung in Slany zum Toi Toi Cup in der Tschechischen Republik erreichte Wietse Platz acht, was ihm weitere UCI-Punkte einbrachte. Zwei Wochen darauf bestieg er beim Coup de France in Albi als Dritter das Treppchen.
Nachdem er aufgrund seines Kampfes gegen die Lyme-Krankheit den Großteil der vergangenen Saison außer Gefecht gesetzt war, schaffte es Wietse in dieser Saison bereits geschafft, genügend UCI-Punkte zu sammeln, um sich zurück in die Top-50 zu kämpfen, womit er die Starterlaubnis für Weltcup-Veranstaltungen hat.
Momentan steht er noch auf Platz 51. Mit seinem siebten Platz beim Kermiscross Ardooie vergangenen Donnerstag hat er sich die Punkte für eine Top-50-Platzierung sicherlich verdient. Leider aktualisiert die UCI ihre Ranglisten aber erst nach dem Weltcup-Rennen diesen Sonntag in Valkenburg. Sobald sich Bosmans Körper vollständig von der Lyme-Krankheit erholt hat, ist zu erwarten, dass er einen weiteren Schritt in Richtung Cross-Spitze machen wird.
Ein anderer Teamkollege, der erfolgreich bei der Jagd nach den begehrten UCI-Punkten war, die ihn in die Top-50 brachten, ist Vincent Bastaens (aktuell auf Rang 34). Er startete seine Saison mit einem soliden Sieg beim amerikanischen Full Moon Vista – Elliston Park Cyclocross Festival am 6. September. Er ließ sich auch von seinen kurz zuvor im Training geprellten Rippen nicht aufhalten., und zwei Wochen darauf wurde er 16. beim Weltcup-Auftakt in Las Vegas.
Direkt inter Vincent kam sein 19-jähriger Teamkollege Adam Toupalik (Tschechischer Meister, Elite) in Las Vegas ins Ziel. Toupalik war der jüngste Fahrer bei der Männer-Elite. Die Teamfahrer Michael Boros, Philipp Walsleben, und David van der Poel beendeten das Rennen auf den Plätzen 24, 30 und 44.
Drei Tage vor Vegas trat das Team in der Schweiz noch beim Auftakt der EKZ Cross Tour in Baden an, wo Philipp Walsleben Zweiter und David van der Poel Sechster wurden.
Zwei Wochen später war es an Michael Boros, sich beim Auftakt des Toi Toi Cups vor heimischem Publikum weit vorn zu zeigen. Er kam mit vier weiteren Fahrern Richtung Ziellinie gesprintet und erkämpfte sich Platz vier während David van der Poel auf Rang neun landete. Vermutlich wäre für David mehr drin gewesen, wenn er in der ersten Rennrunde nicht schwer gestürzt wäre.
In der Zwischenzeit im niederländisch sprechenden Teil der Welt …
Beim ersten belgischen Event des Jahres in Neerpelt erreichte David van der Poel den siebten Platz. Seine Teamkollegen Daan Hoeyberghs und Michael Boros finishten auf den Rängen 11 und 16.
Eine Woche später platzierte sich das Team dank Daan Hoeyberghs unglaublichem Sieg in der U23-Klasse beim Superprestige Gieten erneut in den Top-Rängen. Der Shootingstar legte die Grundlage für seinen Sieg mit einer Überraschungsattacke auf der letzten Runde, die ihm sowohl den ersten Platz, als auch das Trikot des Führenden einbrachte. Dass er in Topform ist, konnte man bereits bei seinem Sieg beim belgischen Nationalrennen in Wiekevorst, etwas früher in der Saison, erkennen.
Beim Elite-Rennen in Gieten eröffnete David das wilde Rennen bereits früh, nur um später mit einem Platten auszuscheiden. Die gute Nachricht: seine anhaltenden Rückenschmerzen hatten ihn im Rennen nicht eingeschränkt. Es war das erste Rennen auf belgischem Boden für Vincent und er hat mit seinem achten Rang nicht enttäuscht.
Am 11. Oktober begann die bpost Bank Trophy in Ronse, wo Daan seine Topform mit einem dritten Platz in der Kategorie U23 untermauerte. In diesem Elite-Event brachte Michael den neunten Rang nach Hause. Leider waren Davids Rückenschmerzen zurückgekehrt und zwangen ihn auf einen der hinteren Plätze im Peloton (26.).
Während das Team ganz klar einen tollen Start hingelegt hat, will die Teamleitung die Erfolgswelle nutzen, um sich die Weltmeisterschaft zu vergolden. Bei der Teampräsentation wurde verkündet, dass es das Idealziel sei, durchgängig Edelmetall zu holen – mit Mathieu van der Poel in der Elite-Klasse, Sanne Cant vom Schwester-Team Enertherm-BKCP in der Frauen-Wertung, Jappe Jaspers, ebenfalls Enertherm-BKCP, in der Junioren-Klasse und dem tschechischen Talent Adam in der Kategorie U23.
Bei Mathieu van der Poels Knieoperation vor einigen Wochen wurden zwei der oberen Faszienschichten über der Kniescheibe abgetragen. Anscheinend waren sie gerissen und der Grund für eine Entzündung. Wir von STEVENS wünschen ihm eine gute Genesung!
Voraussichtlich wird er für drei Wochen nicht Rad fahren können. Das anstehende Superprestige-Rennen in Zonhoven am 25. Oktober wäre zu früh, so Team Manager Christoph Roodhooft. Das realistischste Ziel sei es, beim Koksijde Weltcup am 22. November wieder in den Rennbetrieb einzusteigen. Aber auch wenn er aktuell keine Rennen fahren kann, bleibt Mathieu der Liebling der Presse. Er gewann aktuell den von Het Nieuwssblad ausgelobten Preis “Flandrien van het Veld” (Bester flämischer Querfeldeinfahrer).
Text: Christine Vardaros