Beim letzten Superprestige-Rennen der Saison in Middelkerke gab es drei Siege auf dem Rad, das seinen Namen zu Ehren der Rennserie entlehnt hat. Mathieu van der Poel (BKCP-Corendon), Sanne Cant und Jens Dekker (beide Enertherm-BKCP) gewannen souverän auf ihrem STEVENS Super Prestige Disc.
Sanne Cant und Jens Dekker von Enertherm-BKCP bestätigten mit ihren Siegen eindrucksvoll auch den Gesamtsieg. Und Mathieu van der Poel deutete mit seinem dritten Sieg in Folge in der Serie an, dass er ohne seine Verletzung zu Saisonbeginn ebenfalls ganz vorne hätte landen können. Daan Hoeyberghs, wie van der Poel in Diensten von BKCP-Corendon, feiert den dritten Platz in der Gesamtwertung.
Mathieu Van der Poel gesellte sich mit Wout van Aert schnell zu Michael Vanthourenhout, als der zum ersten Angriff ansetzte. Van Aert fiel aber bald nach einem Schaltwerksschaden zurück und reihte sich nach dem Radwechsel im Depot auf Position 30 wieder ein, währenddessen sich Mathieu van der Poel bereits zu seinem langen Solo abgesetzt hatte. Er fuhr einen ungefährdeten Sieg mit einer halben Minute vor Tom Meeusen ein.
„Ich hatte nicht vor, so lange allein vorneweg zu fahren“, sagte Mathieu, „aber auf dem technischen Kurs war das nicht ausschlaggebend.“ Trotz des „großartigen Siegs“, war der Niederländische Meister wegen „zu vieler technischer Fehler“ aber nicht so zufrieden mit seiner Leistung. Mit dem Verlauf seiner aktiven Saison hingegen schon: „Ich bin zwar spät eingestiegen, aber die Rennen, die ich gefahren bin, liefen – bis auf das Weltmeisterschaftsrennen – alle sehr gut.“
In der Gesamtwertung kommt van der Poel auf den achten Rang, einen Platz hinter Laurens Sweeck von ERA-Murprotec, der in seiner ersten Saison im Elite-Feld zumeist in den Top Ten ankam. In Middelkerke war für ihn das Rennen nach einem Defekt bereits beim Start beendet.
Wout van Aert sichert sich seinen Gesamtsieg in der Superprestige-Serie durch eine eindrucksvolle Aufholjagd auf Sven Nys, der ihm den Gesamtsieg noch hätte entreißen können. Der Gesamtsieger und neue Weltmeister gewann auch das direkte Duell gegen den Altmeister Nys.
Rennserien-Hattrick für Sanne Cant
Auf dem rutschigen und technischen Kurs sei es darauf angekommen, einen Mittelweg zwischen hohem Tempo und Fahrsicherheit, ohne viele technische Fehler zu finden, sagte Sanne Cant nach ihrem ungefährdeten Sieg vor Sophie de Boer und Nikki Harris. Es war der sechste Sieg von acht Läufen für die Europa und Belgische Meisterin, und so war der Gesamtsieg die logische Folge.
Sanne Cant gewinnt damit neben dem Weltcup und der bpost bank trofee auch die dritte Rennserie. Sie resümiert: “Nur die Weltmeisterschaft ist mir entglitten, aber ich werde es weiter versuchen. Diesen Sommer habe ich hoffentlich eine gute Vorbereitung auf die nächste Saison, dann sehen wir weiter.“
Ähnlich dominant hatte Jens Dekker die Saison über die Superprestige-Serie 2015/16 bestimmt. In Middelkerke fuhr er seinen fünften Sieg im achten Rennen ein. Sein Teamkollege und Hauptkonkurrent in der Serie, Jappe Jaspers, hätte ihn noch im letzten Rennen abfangen können, war aber mit einer Virusinfektion zu Hause geblieben. Jaspers zweiter Platz in der Gesamtwertung war bereits vor dem Rennen sicher. Vom Nachwuchsteam Enertherm-BKCP fuhr Toon Vandebosch auf den dritten Platz, gesamt sicherte er sich mit dem Podiumsplatz den achten Platz.
Daan Hoeyberghs laboriert seit seinem Sturz bei der WM an den Folgen, daher war mehr als ein 20. Platz in Middelkerke nicht drin. Sein dritter Rang in der Gesamtwertung bestätigt jedoch, nach dem zweiten Rang in der bpost bank trofee-Serie und dem zweiten Rang bei der Europameisterschaft, seine hervorragende Saison.