Nach seinem Sieg beim MTB Marathon am Rursee Ende Juni hatte Gelände-Profi Søren Nissen bereits prophezeit, dass die Strecke der Luxemburgischen Cross-Country-Meisterschaft ihm liegen dürfte. Er hat recht behalten. Bei seinem ersten Auftritt bei diesem Rennen, seiner ersten Cross-Country-Meisterschaft für Luxemburg, für das der Däne seit einem Jahr startet, fuhr er der nationalen Konkurrenz auf STEVENS Sonora SL davon. „Ich habe mich in den vergangenen Monaten sehr auf dieses Rennen konzentriert und wirklich hart dafür trainiert. Ich wollte unbedingt ein gutes Ergebnis einfahren“, berichtet Nissen. Nun, so sagt er, habe er eines seiner größten Ziele für diesen Sommer erreicht. Leicht war es aber nicht.
Da seine Spezialität Marathons, also lange Strecken bei vergleichsweise moderater Geschwindigkeit sind, musste er für die deutlich kürzere Meisterschafts-Strecke vor allem an seiner Tempohärte arbeiten. Dafür, erzählt Nissen, habe er in den vergangenen sechs bis sieben Wochen zum Beispiel drei bis vier Stunden lang hinter einem Motorrad oder Motorroller trainiert und mehrmals pro Woche sehr intensive, kurze Bergintervalle absolviert. „Ich wusste, dass der Kurs mir grundsätzlich liegt und dass ich einfach nur irgendwie vor die schnellen Jungs kommen muss, die normalerweise hier in Luxemburg die Cyclo-Cross-, Mountainbike- und Straßen-Rennen gewinnen“, beschreibt Nissen seine Strategie – die dann auch aufging.
Die Strecke, die es am 21. Juli zu befahren galt, war anspruchsvoll: viele Kurven und ein 700 Meter langer Anstieg, den die Fahrer zwölfmal überwinden mussten. Nach einem schnellen Start hatte er noch damit zu kämpfen, an die Spitze heranzukurbeln, nach vier oder fünf Runden hatte er es aber geschafft und „von da an hieß es: Vollgas geben!“. Nach rund einer Stunde hatte er auch seinen letzten Konkurrenten abgeschüttelt und fuhr mit rund zwei Minuten auf Philippe Bützow und Scott Thiltges als Erster über den Zielstrich.
„Ich bin super glücklich darüber, wie das Rennen gelaufen ist und dass ich das schöne Meister-Trikot nun den Rest der Saison über tragen darf“, freute sich Nissen nach dem Rennen. Dazu wird er in den nächsten Wochen reichlich Gelegenheit haben. Mit dem Montafon M3 und dem Ischgl Ironbike Festival in Österreich sowie den Gravel Worlds in den USA ist sein Rennkalender bereits dicht bepackt.