Marcel Meisen vom Team Corendon-Kwadro ist der neue Deutsche Meister im Cross. Er setzte sich auf seinem STEVENS Super Prestige gegen Sascha Weber und Philipp Walsleben, BKCP-Powerplus (beide fahren ebenfalls STEVENS Super Prestige) durch. Ole Quast vom STEVENS Racing Team fuhr in einem starken Rennen auf den vierten Platz – das war das, wie er im Vorfeld sagte, „das was ich erreichen kann.“ Bei den Frauen gewinnt Jessica Lambracht vor Lisa Heckmann und Sabine Spitz.

Das STEVENS Racing Team hat bei der Deutschen Cross-Meisterschaft nach dem zweiten Platz von Yannick Gruner beim U23-Nachwuchs heute weitere Medaillen eingefahren. Zunächst verteidigte Ludwig Cords seinen Meistertitel bei den Junioren souverän und mit großem Abstand. Der Favorit fuhr das Rennen von vorne weg und baute seinen Vorsprung stetig bis auf über eine Minute aus. Sein Teamkollege Raphael Schröder setzte sich im Verfolgerduell gegen Tarik Haupt als Zweiter durch. Raphael Schröder hatte keinen guten Start erwischt, fand sich ab der zweiten Runde aber in der Verfolgergruppe mit Tarik Haupt und Maximilian Möbis wieder, in der er viel Führungsarbeit verrichtete. „Auf der letzten Laufpassage habe ich dann alles gegeben“ sagte Schröder und konnte so den verbliebenen Verfolger Tarik Haupt abschütteln. Siebter wurde Lauritz Urnauer vom STEVENS Racing Team, als Zehnter kommt Felix Holst ins Ziel.

Bei den Frauen war der Ausgang vor dem Rennen nicht so eindeutig: Jessica Lambracht und Lisa Heckmann vom STEVENS Racing Team hatten die gesamte Saison den Deutschland-Cup klar bestimmt. Zum Favoritenkreis gehörten ebenfalls die Titelverteidigerin Hanka Kupfernagel und Cross Country-Olympiasiegerin Sabine Spitz, bei denen wegen wenig Cross-Rennpraxis oder Verletzungen die Form nicht einzuschätzen war.

Vom Start weg bestimmten Heckmann und Lambracht das Tempo. „Ich war beim Start aus einer Pedale gerutscht, so war ich im ersten Teil noch hinter Lisa und konnte von ihrem Windschatten profitieren“, sagte Jessica Lambracht, der der matschige Kurs gelegen kam. „Als mir später der Vorsprung durchgesagt wurde, der immer größer wurde, konnte ich das Rennen ruhig für mich fahren.“

Die Deutschland-Cup-Gewinnerin Lisa Heckmann hatte wiederum einen deutlichen Vorsprung auf Sabine Spitz, wollte sich der Sache aber nicht so sicher sein: „Besonders Sabine Spitz konnte ich nicht einschätzen, ob sie am Ende noch mal aufdreht, weil sie ja normalerweise längere Cross-Country-Rennen fährt.“ Sie hielt den Vorsprung aber souverän. Auf den fünften Platz hinter Hanka Kupfernagel fuhr Stefanie Paul ebenfalls vom STEVENS Racing Team ein sehr gutes Rennen, Platz sechs belegte die Dritte der vergangenen Rad-Bundesliga-Serie, Corinna Lechner von maxx-Solar Cycling auf STEVENS Super Prestige.

Bei den Herren lieferten sich die Favoriten zunächst einen harten Fight um die Plätze. Marcel Meisen vom belgischen Team Corendon-Kwadro und Sascha Weber hatten den besten Start erwischt. Der Titelverteidiger Philipp Walsleben und der Deutschland-Cup-Gewinner Ole Quast fuhren ebenfalls mit an der Spitze. Für Marcel Meisen lief es von Anfang an Rund: „Ich hatte nicht gedacht, dass ich soweit vorne liege“. Sascha Weber hingegen hatte in der zweiten Runde mit einem Kettenklemmer und einem Beinahe-Sturz zu kämpfen. Da auch Philipp Walsleben bei einer kniffeligen Abfahrt stürzte und aufgrund der Folgen einer Erkältung nicht so stark wie erhofft war, wurden die Abstände an der Spitze immer größer.

Um Platz vier lieferten sich Ole Quast und Max Walsleben bis in die letzte Runde einen Zweikampf, den Ole Quast für sich entschied. Vom STEVENS Racing Team kamen Michael Schweizer als siebter ins Ziel, Jannick Geisler als Zehnter. Ihr Teamkollege Max Holz hatte gleich zwei Mal Pech und musste zunächst nach einem Laufraddefekt eine halbe Runde laufen. Nachdem er sich von Platz 18 wieder auf den elften Platz hervorgearbeitet hatte, riss das Schaltwerk ab und lief wiederum eine halbe Runde. Er kam als 14. ins Ziel, hatte aber einen Sieg für die Moral und für sich errungen.

Jens Schwedler, Sportlicher Leiter des STEVENS Racing Team zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Das Abschneiden des Teams hat unsere Erwartungen übertroffen. Die zwei Gold-, und drei Silbermedaillen ist das zweitbeste Ergebnis des STEVENS Racing Teams seit Bestehen des Teams 2001. Dazu hatten wir in jeder Klasse ein gutes Mannschaftsergebnis.“ Bei den Männer-Elite sind drei unter die ersten Zehn gefahren, bei den Frauen kamen unsere drei Fahrerinnen sogar unter die ersten Fünf. Bei den Junioren kamen die vier Starter in die Top Ten, beim U23-Nachwuchs waren es drei.

Für Ludwig Cords war es schwer gewesen, als Titelverteidiger an den Start zu gehen. Als er hörte, dass sein Vorsprung größer wurde, konnte er ab der zweiten Rennhälfte befreiter auffahren. Jessica Lambracht und Lisa Heckmann hatten am Morgen bei den Namen Hanka Kupfernagel und Sabine Spitz noch nicht damit gerechnet, als Erste und Zweite abzuschneiden. Sie hatten die Vorgabe, einen schnellen Start hinzulegen aber perfekt umgesetzt und hatten sich zu Beginn mannschaftsdienlich Windschatten gegeben.

Aber ohne Betreuerteam und Eltern der Sportler wären so ein Erfolg nicht zu erzielen. Wir haben ein seit Jahren eingespieltes Team, das auch in Borna wieder einen hundertprozentigen Support geleistet hat. Allein ist man nichts, zusammen alles."