Dass aus dem Bonn Triathlon wetterbedingt ein Duathlon wurde, störte Verena Walter nicht. Im Gegenteil: Nach einem zweiten Platz im vergangenen Jahr holte sich die Athletin dieses Jahr den ersehnten Sieg am Rhein.
Steter Tropfen höhlt nicht nur den Stein, sondern füllt auch den Rhein. Die andauernden Regenfälle der vergangenen Tage und Wochen hatten den Fluss derart anschwellen lassen, dass die Organisatoren des Bonn Triathlons beschlossen, aus dem Dreikampf einen Duathlon zu machen. Aus 3,8 Kilometern Schwimmen, 60 Kilometern Radfahren und 15 Kilometern Laufen wurden 15 Kilometer Laufen, 60 Kilometer Radfahren und 7,5 Kilometer Laufen.
Eine Anpassung, die Verena Walter von Iserlohner Tri Team zu liegen schien – trotz anfänglichen Übermuts: „Mit frischen Beinen zu laufen ist man als Triathlet ja gar nicht gewöhnt“, schreibt sie auf ihrer Webseite. „Deshalb bin ich zu Beginn etwas über meine Verhältnisse gegangen.“
Auf Position drei liegend und mit eineinhalb Minuten Rückstand auf die Führenden stieg sie auf ihr STEVENS Super Trofeo. „Ich fand schnell meinen Rhythmus und meine Beine waren vom Laufen nicht besonders müde“, sagte Verena. Da auch der regennasse Bikekurs inzwischen größtenteils getrocknet war, konnte sie ordentlich Druck machen, um sich ein kleines Zeitpolster für den zweiten Lauf herauszufahren – denn vor ihr pedalierten mit Jenny Schulz und Ulrike Schwalbe zwei starke Läuferinnen.
Während Letztere mit einem Defekt aussteigen musste, konnte Verena Walter Jenny Schulz bereits auf der ersten Hälfte der Radstrecke überholen und setzte sich damit an die Spitze. Eine Führung, die ihr Flügel für den „Schlusssprint“ verlieh: „Es waren zwei Runden mit je 3,75 Kilometern zu laufen und es standen so viele Freunde und Bekannte an der Strecke, dass diese sehr kurzweilig waren“, schwärmt Verena. Da sie zudem einen mehrminütigen Vorsprung auf ihrem STEVENS Super Trofeo herausgefahren hatte, konnte sie den Zieleinlauf nach einem zweiten Platz im vergangenen Jahr richtig genießen: „Endlich habe ich hier gewonnen“, freute sich die Erstplatzierte nach dem Rennen. „Der Sieg in Bonn ist schon länger auf meiner Wunschliste und nun hat es geklappt!“
Als nächstes steht nun Anfang Juli die IRONMAN European Championship in Frankfurt auf dem Programm.