Die Ironman-Europameisterschaft zählt zu den am besten besetzten Langdistanzen der Ironman-Serie. Auch diesmal war in Frankfurt ein starkes Feld am Start, die Frauenkonkurrenz mächtig, mit der späteren Siegerin Melissa Hauschildt, der amtierenden Ironman-Weltmeisterin Daniela Ryf oder der Siegerin des Ironman Mallorca 2015, Daniela Sämmler.
Dennoch ging Verena Werner optimistisch an den Start. Ihr Ziel: Ihre bisherige persönliche Bestzeit von 9:27 Stunden zu unterbieten. „Ich hatte das Rennen schon aus den Jahren 2014 und 2015 in guter Erinnerung“, sagt die Profi-Triathletin. „Nun war es aber an der Zeit, meine bisherige Bestmarke deutlich zu verbessern.“
Zwar sorgten die unerwartet warmen Wassertemperaturen und das folgende Neoprenverbot für die Profi-Starter für einen kurzen Schreckmoment – „Ich hatte meinen Speedsuit zuhause vergessen“. Ein Ersatzanzug war jedoch schnell beschafft und Verena Walter konnte sich wieder ganz aufs Rennen konzentrieren, das mit einer Schwimmzeit von 1:01:45 Stunden über 3,8 Kilometer nicht ganz so flott begann, wie die Athletin es sich gewünscht hätte. „Ich kann damit nicht wirklich zufrieden sein“, urteilte sie nach dem Event. „Dafür habe ich aber auf dem Rad umso mehr Druck gemacht.“
Auf ihrem STEVENS Super Trofeo schob sie sich im Laufe der 180 Radkilometer bis auf Rang vier nach vorn. Während Favoritin Daniela Ryf wegen Unterkühlung das Rennen beenden musste, war Verena Walter „nie wirklich kalt.“ Das Ergebnis des „heißen“ Ritts: die zweitbeste Radzeit bei den Frauen. Dadurch und durch zahlreiche Fans und Freunde an der Strecke motiviert, startete Verena Walter in den abschließenden Marathon und musste nur noch einer Athletin den Vortritt lassen, der fast schon fliegenden Katja Konschak, die das Rennen auf Platz zwei beendete.
Verena Walter kam nach 9:18:58 Stunden im Ziel am Frankfurter Römer an – als fünfte Frau und rund 17 Minuten hinter Siegerin Melissa Hauschildt. „Ich habe mein Ziel, einen Platz unter den ersten Acht, erreicht und einen großen Sprung nach vorn gemacht im Kona Points Ranking. Dadurch habe ich noch realistische Chancen auf eine Hawaii-Qualifikation für D A S Rennen im Oktober“, freut sie sich.