Das Podest bei der Straßen-Europameisterschaft in Glasgow sah am Sonntagnachmittag fast so aus wie nach einem Cyclocross-Rennen der vergangenen Jahre. Unterschied war nur, dass nicht Wout van Aert oder Mathieu van der Poel ganz oben standen, sondern Matteo Trentin aus Italien vom World Tour Team Mitchelton-Scott. Mathieu van der Poel und Wout van Aert - auf STEVENS Xenon und nicht etwa auf seinem Super Prestige wie ab demnächst bei Cyclocross-Rennen – folgten im Zielsprint der fünf Ausreißer.
Das Europameisterschaftsrennen auf dem 230 Kilometer langen meist flachen Stadtkurs, der 16 Mal gefahren wurde, zeigte auch erste Anzeichen von Winterradsport – mit 15°C, viel Wind und Regen. Mit Straßenweltmeister Peter Sagan, Vorjahressieger Alexander Kristoff oder John Degenkolb unter den 136 Fahrern war das Rennen prominent und hochkarätig besetzt.
Nach einem Sturz auf der immer noch regennassen Fahrbahn knapp 10 Kilometer vor dem Finale war die Spitzengruppe, in der van Aert gut mitfuhr, auf fünf Fahrer zusammengeschrumpft. Neben dem Gewinner der Tour of Denmark, van der Poel (Niederlande), Jesus Hérada (Spanien), waren Trentin und sein Landsmann Davide Cimolai vertreten. Cimolai fuhr den Sprint für den spurtstarken Trentin (unter anderem vier Etappensiege bei der Vuelta d’Espana 2017) an, dahinter setzten sich van der Poel und Wout van Aert durch, zwar geschlagen, aber ein leichtes Lächeln zeigte Wout van Aert schon kurz nach der Ziellinie – immerhin der nächste Erfolg nach dem Gesamtsieg der Tour of Denmark.