In den Niederlanden verteidigte Mathieu van der Poel, BKCP-Corendon, seinen Meistertitel. Der Weltmeister hatte sich ein packendes Duell mit Lars van der Haar geliefert. Am Ende machten gerade einmal ein paar Sekunden den Unterschied. Nach einem schnellen Start des Weltmeisters konnte zunächst nur van der Haar auf dem technisch anspruchsvollen Kurs folgen, später gesellten sich Corne van Kessel und Mathieus Bruder David hinzu.
Van der Haar nutzte ein Zwischentief von van der Poel, um bis zu 15 Sekunden Vorsprung herauszufahren. „Zum Glück konnte ich mich wieder fangen und Lars auf den letzten Runden distanzieren“, sagte van der Poel nach dem Rennen, und: „ich habe das Trainingslager in Spanien noch deutlich in den Beinen. Das zahlt sich hoffentlich in den nächsten Wochen richtig aus.“ Die Belastung von mehreren Einheiten pro Tag macht sich in der Regel erst nach zwei bis drei Wochen richtig positiv bemerkbar. Dann, Ende Januar, folgen die Cross-Weltmeisterschaften im belgischen Zolder.
Für die Familie van der Poel wird die Niederländische Meisterschaft als etwas Besonderes in Erinnerung bleiben. Denn David stand bei der Siegerehrung neben seinem jüngeren Bruder auf dem Bronzeplatz. Zweiter wurde Europameister Lars van der Haar. Vater Adrie van der Poel twitterte tags darauf: „Ich musste erst einmal eine Nacht darüber schlafen, um zu verstehen, was es heißt, beide Söhne auf dem Podium zu sehen.“
Bei den Junioren in den Niederlanden zeigte Jens Dekker von Enertherm-BKCP seine Ausnahmestellung und gewinnt nach der Europameisterschaft souverän auch die Niederländische Meisterschaft. Sein größter Konkurrent ist Teamkollege Jappe Jaspers aus Belgien. Er gewinnt dort vor Seppe Rombouts. Jaspers Teamkollege Toon Vandebosch wird im Sprint um die Plätze Dritter.
Bei den Herren fuhr Laurens Sweeck, ERA-Murprotec, eine sehr gute erste Meisterschaft im Elite-Feld. Er musste nur den Seriensieger der Saison, Wout van Aert, davonziehen lassen. „Der Start war mit rennentscheidend. Es ging erwartungsgemäß sehr schnell los, ich kam gut weg, was auch gut war, denn hinter mir gab es aufgrund des hohen Tempos einige Fehler.“ Der schnelle Kurs lag dem Vize-Weltmeister der U23 von 2015, so musste er nur van Aert in der vierten Runde ziehen lassen und profitierte von einem Fahrfehler von Sven Nys.