Patrick Schelling vom Team Vorarlberg hat die Tour du Loir et Cher (UCI 2.2) auf STEVENS Xenon gewonnen. Dem Fahrer des österreichischen Continentalteams reichte auf der letzten Etappe am Sonntag über 97,5 Kilometer die zeitgleiche Ankunft mit dem Sieger, um seinen Vorsprung zu verteidigen. Da noch über 30 Fahrer im Gesamtklassement nicht mehr als eine halbe Minute Rückstand auf Schelling hatten, war eine starke Mannschaftsleistung notwendig, um alle Angriffe auf das Gelbe Trikot des Führenden zu verteidigen.
So setzte Clément Koretzky immer wieder Attacken, um Unruhe im Feld zu stiften und andere Teams unter Zugzwang zu setzen. Etwa bei Kilometer 35: Koretzky kam solo weg, das weitere Team sicherte Schelling vorne im Feld ab. Später war der Franzose in Österreichischen Diensten in einer Gruppe mit elf Ausreißern unterwegs, hielt sich aber zurück, während die Fahrer auf STEVENS Xenon das Tempo hochhielten. So blieb es spannend bis zum Finale, das mit dem erhofften Massensprint endete – mit Schelling als 14., zeitgleich mit dem Sieger Jeff Vermeulen aus den Niederlanden. Alle Ergebnisse auf procyclingstats.com.
Clément Koretzky wird aufgrund seiner attraktiven und aggressiven Fahrweise zum zweiten Mal auf der Etappenfahrt über fünf Teilstücke als aktivster Fahrer des Feldes ausgezeichnet. Auf der zweiten Etappe erhielt er zudem den „Fair Play“-Preis, da er einige Stürze der Konkurrenz nicht ausnutzte, um davonzuziehen.
Und auch die Teamleistung macht sich bezahlt: Sergio Sousa, Clément Koretzky, Dèr Zsolt und Francesc Zurita haben ebenfalls die Teamwertung verteidigt, in der sie auf der vorletzten Etappe ganz nach vorne gefahren waren.
Etappensieg auf der 4. Etappe als Grundstein für Gesamtsieg
Den Grundstein für den Gesamtsieg hatte der 25-jährige Schelling auf der vierten und vorletzten Etappe über 189,5 Kilometer gelegt. Nachdem Schelling und das Team auf den ersten drei Etappen zwar gut gearbeitet aber kein Rennglück und Defektpech gehabt hatten, ging auf dem Rundkurs mit Start und Ziel in Ange die Renntaktik des Sportlichen Leiters Werner Salmen komplett auf.
Nachdem eine erste Ausreißergruppe zur Hälfte des Rennens wieder gestellt war, übernahmen die Vorarlberger die Initiative. Zunächst hatte Dér Zsolt aus Ungarn attackiert, währenddessen bereitete Schelling mit dem weiteren Team seinen Angriff vor, und als der Sprinter der Vorarlberger Zsolt bei Kilometer 150 wieder gestellt war, ging es los: Schelling hatzte mit Tempo 60 km/h los, nur der Däne Jonas Jorgensen kann mithalten, später können zwei weitere Fahrer aufschließen. Schelling gewinnt die letzte Bergwertung zehn Kilometer vor Schluss und kann im richtigen Moment seinen Mitfahrern davonziehen.
Gut präsentiert bei der Route Adelie Vitre
Zuvor hatte das Team Vorarlberg in Frankreich beim Tagesrennen Route Adelie Vitre (UCI 1.1) ein Ausrufezeichen gegen viele höherklassige Teams gesetzt. Manuel Schreiber bestimmte in einer Ausreißergruppe über 140 Kilometer aktiv das Renngeschehen mit. Im Finale des Rennens über knapp 200 Kilometer war auch hier Clément Koretzky als Ausreißer sehr aktiv, hatte aber gegen die vereinten World Tour-Teams keine Chance.
„Auf den letzten 1000 Metern waren Patrick Jäger und Sergio Sousa um den zehnten Rang mit Aussicht auf eine Topplatzierung optimal positioniert. In der Zielkurve dann ein Massensturz, und die beiden mussten in die Eisen steigen, um nicht selbst zu stürzen. Somit wurde es zwar leider nichts mit einen gutem Resultat, aber das Niveau und die Fahrweise heute war schon richtig Klasse heute“, sagte Werner Salmen nach dem Rennen. Es gewinnt Bryan Coquard (Direct Energie) vor Venturini (Cofidis) und Dumoulin (AG2R la Mondiale).
Bereits Anfang April hatte Sergio Sousa beim Auftakt der Österreichischen Rad-Bundesliga mit dem dritten Platz für die erste Podestplatzierung der Saison für die Vorarlberger auf STEVENS Xenon gesorgt.
Auch diese Ergebnisse (procyclingstats.com) bestätigen das Fazit der Teamleitung: „Die starke Mannschaftsleistung des gesamten Teams hat aber gezeigt, dass die Marschroute für die nächsten Aufgaben stimmt.“