Eigentlich sollte eine große Geburtstags-Sause steigen. Der Plan war „60 Gäste zum 60” in seinem Haus in Gera-Thieschitz zum empfangen. Namhafte Gäste sollten auf der Gästeliste stehen. Leider machte die Coronavirus-Pandemie ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. So wurde es eine kleine feine Feier mit seiner Lebenspartnerin Olga und seiner 83-jährigen Mutter Sieglinde.
„Ich hatte einen ganz besonderen Tag, auch wenn es anders kam als geplant – es gab ein bis zwei Packungen „mon chérie“, dazu „unseren“ Lieblings-Prosecco aus Italien „One & Only Brut“ mit Olgas´ und meinen Initialen und dazu Videos unserer Lieblings-Künstler Udo Lindenberg, AC/DC, Eros Ramazotti und viele Anrufe sowie Nachrichten über die Social Media-Kanäle”, verrät der sympathische Sportler rückblickend über seinen Ehrentag. “Im Moment müssen wir wegen der Pandemie mal alle die Füße stillhalten, doch wenn das Corona-Virus vertrieben ist, geht es bei allen wieder richtig los“, sagte Ludwig.
Ohne Frage ist Olaf Ludwig ist eine Legende des Radsports - einer der ganz Großen! 1972 bestaunte er in seiner Geburtsstadt Gera als Zwölfjähriger eine Etappe der Friedensfahrt. Acht Jahre später war er selbst Starter bei der „Tour de France des Ostens”. Weitere neun Jahre darauf hatte er zweimal die Gesamtwertung und insgesamt 36 Etappen der Friedensfahrt gewonnen. Er bekomme heute noch Gänsehaut, wenn er an 1982 denke „… es war die vorletzte Etappe, ich hatte kaum noch Chancen auf einen Sieg, trotzdem versuchte ich im Kampf gegen die Uhr, alles aus mir herauszuholen. Tatsächlich gewann ich und verdrängte Zahid Zagretdinow auf den zweiten Rang. Die 190 Kilometer im Gelben Trikot von Neubrandenburg nach Berlin waren dann eine einzige Triumphfahrt durch ein kaum unterbrochenes Zuschauer-Spalier des Jubels. So was vergisst man nicht“, beschrieb Olaf Ludwig der radsport-news.com Redaktion.
In den 1980er- und 1990er-Jahren war er einer der erfolgreichsten Deutschen im Radsport. Sein größter Erfolg im Amateurbereich war der Olympiasieg im Einzelrennen bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul. In seinem ersten Jahr als Profi gewann er gleich eine Etappe der Tour de France sowie die Sprintwertung um das grüne Trikot. Im Jahr 1992 wurde er Gesamtsieger im Rad-Weltcup und gewann das legendäre Amstel Gold Race in den Niederlanden. Bei den Straßen-Radweltmeisterschaften im folgenden Jahr erreichte er den dritten Platz hinter Lance Armstrong und Miguel Indurain. Im Oktober 1996 fuhr Ludwig auf einem kurs um seine Geburtsstadt Gera sein Abschiedsrennen vor über 20.000 Zuschauern.
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn leitet er das Team T-Mobile . Darüber hinaus übernahm er verschiedene Funktionen beim Bund Deutscher Radfahrer. Heute organisiert der STEVENS Markenbotschafter unter anderem Radreisen nach Bulgarien sowie die Tour d´Allee auf Rügen.
Wir wünschen Olaf Ludwig einen tollen Ausklang dieses Ehrentages und hoffen, den sympathischen STEVENS Fahrer bald wieder bei uns in Hamburg empfangen zu dürfen. Er fuhr im letzten Jahr mit drei Gewinnern die 100km der Euroeyes Cyclassics. „Wir wollen heute vor allem Spaß haben und sicher gemeinsam ins Ziel einfahren…“ war Olafs Credo und das sollten nicht die letzten motivierenden Worte an diesem Tag sein. Er stellte sicher, dass alle gemeinsam die 100km fuhren. Danke Olaf Ludwig – auf die nächsten ereignisreichen Jahre - hoffentlich ohne weitere Einschränkungen und weiterhin mit so viel Energie und Sympathie!