Bei seiner Premiere beim bedeutenden Frühjahrsklassiker ist Wout van Aert nach 267 Kilometern auf dem aufreibenden Kurs mit seinen zahlreichen Hellingen – kurzen, aber sehr steilen und fiesen Anstiegen mit 22 Prozent in der Spitze – auf einen hervorragenden neunten Platz gesprintet. „Ich bin sehr stolz, hier in die Top Ten zu fahren“, sagte van Aert nach dem Rennen am 1. April.
Gewinner ist Niki Terpstra aus den Niederlanden vor Mads Pedersen und Philippe Gilbert. Nicht nur der Teamkapitän lieferte eine klasse Leistung auf STEVENS Xenon ab. Das gesamte Team Verandas Willems-Crelan präsentierte sich in guter Form, Taktik und Teamarbeit. Huub Duyns und Michael Goolaerts‘ Aufgabe war es zunächst, in Ausreißergruppen mitzufahren. Goolaerts Gruppe von zehn Fahrern hatte es dann mit einem Fluchtversuch geschafft, die erste Ausreißergruppe des Tages zu bilden und fuhr im Rennverlauf einen maximalen Vorsprung von fünf Minuten heraus.
Stijn Devolder, selbst 2008 und 2009 Sieger, wurde bei einem Sturz im Feld kurz vor der „Mauer von Geraardsbergen“ mit aufs Kopfsteinpflaster gerissen, musste das Rennen aufgeben, fuhr aber selbst bis zum Teambus im Ziel in Oudenaarde. Michael Goolaerts brach an der Stelle nach der langen Flucht mit Hungerast ein, wie er später erklärte. Mit den fünf Fahrern lieferte das Pro Continental Team lange Zeit eine starke Performance während des Rennens ab, wie die Teamleitung um Nick Nuyens (selbst Flandernrundfahrt-Gewinner bei den Profis und bei den Junioren) resümierte, um Wout van Aert möglichst frisch ins Finale zu führen.
Beispielsweise Stijn Steels, der Niederländer hatte seinen Kapitän beim Anstieg zum „Oude Kwaremont“ hochgezogen und sich dabei selbst fast leer gefahren. Ebenso großes Kompliment gab es vom Team für Huub Duyn, Sean de Bie und Zico Waeytens.
Bei der Helling auf den Paterberg nach 215 Kilometern zeigte van Aert an, dass mit ihm zu rechnen sei, als er gleich einige Mitfahrer quasi stehen ließ. 25 Kilometer vor dem Ziel zog Niki Terpstra nach vorn, überholte das bislang führende Trio und gab die Führung auch nicht mehr ab. Die Verfolgergruppe, anfangs noch 25 Fahrer stark, reduzierte sich über die Hellingen Oude Kwaremont und die zweite Runde über den Paterbergs auf ein Dutzend Fahrer. Weltmeister Peter Sagan versuchte es zwischenzeitlich vergebens, davonzufahren. Wout van Aert fährt weiter souverän in der Gruppe und sprintet unter den Verfolgern auf Rang neun.
Nach dem Rennen sagte er: „ Ich bin schon stolz auf diese Top Ten-Platzierung auf meiner ersten Runde von Flandern", sagte ein zufriedener Van Aert. Jetzt freue er sich auf das nächste Monument des Radsports – Paris-Roubaix am kommenden Wochenende.