Die Cross-Weltmeisterschaft ist im Saisonkalender zwar der absolute Höhepunkt, aber die Saison geht noch rund einen Monat weiter. So stand am Sonntag das vorletzte Rennen der Superprestige-Rennserie an. Gleichzeitig schwebte kurz nach der WM die Frage im Raum, wer die Ergebnisse vom Rennkurs in Zolder bestätigen konnte oder wer sich revanchieren wollte.
Für den neuen U19-Weltmeister Jens Dekker von Enertherm-BKCP war das letzte Rennen eine Bestätigung. Er gewann das Rennen souverän nach einem Soloritt auf seinem STEVENS Super Prestige. „Ich glaube, ich bin jetzt sogar noch besser in Form als bei der Weltmeisterschaft. Zuvor war ich erkältet gewesen. Mein Start war zwar nicht so besonders gut, ich konnte mich aber schnell an die Spitze setzen.“ Auch ein Stoß gegen einen Pfosten konnte ihn nicht aus dem Rhythmus bringen.
Sanne Cant gewann in Hoogstraten ihr fünftes von bislang sieben Rennen in der aktuellen Hans Grohe Superprestige-Serie. Vor dem letzten Rennen ist ihr der Gesamtsieg mit 13 Punkten vor der Zweiten, Jolien Verschueren, nur noch theoretisch zu nehmen. Bereits tags zuvor beim letzten Rennen der Bpost bank trofee-Serie hatte sich die verschnupfte Sanne Cant mit einem dritten Platz den Gesamtsieg gesichert.
„Ich bin immer noch nicht ganz gesund, aber das war heute ein Kurs, der viel Fahrtechnik verlangte. Fünf von sieben Siegen sind zwar gut, aber es kann nächstes Wochenende in Middelkerke noch viel passieren“, sagte Cant. Mit dem Gesamtsieg der Superprestige-Rennserie könne Cant noch einmal bestätigen, dass sie eine Saison auf einem stets hohen Niveau gefahren ist – und außer der Weltmeisterschaft alle gewonnen hätte.
Im Männer-Elite-Rennen konzentrierte sich mit dem zunehmenden Rennverlauf alles auf ein Duell zwischen dem neuen Weltmeister Wout van Aert und Mathieu van der Poel, BKCP-Corendon. In der letzten Runde konnte sich van der Poel nach einigen Fluchtversuchen endgültig losreißen und holte noch einen Vorsprung von rund zehn Sekunden heraus.
Mit dem Sieg habe sich der WM-Fünfte seinen Frust von der Seele gefahren. „Ich wusste, wenn mein Rücken wieder ok wäre, ich ein gutes Ergebnis einfahren könne. Das Duell mit Wout van Aert und die tolle Stimmung an der Strecke waren klasse, so etwas macht Cyclocross aus. Tags zuvor war van der Poel mit Rückenbeschwerden in St. Niklaas 22. noch geworden.
Da van der Poel in den ersten vier Rennen verletzungsbedingt gefehlt hatte, hat er mit dem Ausgang in der Gesamtwertung nichts zu tun. Van Aert baute seinen Vorsprung vor Sven Nys, Kevin Pauwels und Lars van der Haar etwas aus. Beim letzten Rennen ist aber noch alles möglich – und ein weiterer Sieg von Mathieu van der Poel in der gestrigen Form wahrscheinlich.
Am Sonntag fuhr Laurens Sweeck, ERA-Murprtotec, auf den vierten Platz, am Samstag setzte er nach einer konstant-sehr guten Saison mit Ergebnissen stets in den Top Ten mit seinem Sieg im bpost bank trofee-Rennen in St. Niklaas ein weiteres Ausrufezeichen.