Wolfgang Kulow liebt das Abenteuer. Alles was der 63-jährige als nächste sportliche Etappe ins Visier nimmt, reicht für Normalsterbliche als großes Will-Ich-Einmal-Schaffen-Ziel. Im Februar dieses Jahres will Wolfgang Kulow den zugefrorenen Baikalsee per Fahrrad überqueren. Im Gepäck unter anderem eine extrem warme Multifunktionsjacke, ein kleines Einmannzelt, 150 Gramm Trockenmahlzeit pro Tag und sein eigens für ihn bestücktes STEVENS Bike.
Kulows Trekkingbike wurde im Januar bei STEVENS in Hamburg auf die widrigen Bedingungen des Einsatzes vorbereitet. Die Wahl fiel auf den robusten Super Flight Rahmen inklusive kräftiger und wartungsarmer Shimano Disc Brakes. Dazu kamen eine gekapselte Rohloff Speedhub Nabenschaltung und Schwalbe Spiker Pro Reifen für den guten Halt auf dem Eis. "Das Fahrrad muss auch bei Eiswetter zuverlässig funktionieren", so Kulow.
Der sibirische Baikalsee ist das Maß aller Dinge. Er ist der größte und tiefste Süßwassersee der Erde. Bei Dauerfrost ist die Wasseroberfläche etwa 5 Monate im Jahr zugefroren. Von Südwest bis in den Norden hat man freie Fahrt über 649 Kilometer. Normalerweise nutzt man den Truck, Mega-Jeep oder Luftkissenboot. Wolfgang Kulow schwingt sich aufs Fahrrad.
Am meisten Sorgen bereiten Kulow die Nächte auf der Eisfläche. Beim Knacken des Eises und den dunklen Nächten allein im Zelt gilt es optimal eingestellt zu sein: "Man muss körperlich und geistig angepasst sein und das Ganze positiv sehen. Dann kann man die Eiswüste genießen und dann ist es auch super.“
Die ersten Tage laufen gut. Auf dem klaren Eis kommt Kulow mit seinem STEVENS Super Flight stetig voran. Das gleichmäßige Klackern der Spikes ist dabei die einzige Abwechslung beim Fahren. Ansonsten herrscht Stille. Auftürmendes Packeis zwingt nach 250 Kilometern zur Umkehr. Teilweise schiebt er über 15 Kilometer Fahrrad und Material über die Eiskanten. Nach 17 einsamen Tagen und 752 Kilometern erreicht Kulow das Basislager.
Lange rasten ist nicht des Extremsportlers liebste Sache. Wolfgang Kulow trainiert zu Hause gerade für die nächste (Tor)-Tour. Ein Wettrennen unter Wasser gegen seinen Freund Joe Kelly und den "Zehnfach-Triathlon"-Weltmeister Marcel Heinig steht in Großenbrode (Ostsee) an. Zwar spielt hier die „Wasserschnittigkeit“ keine Rolle. Am Bike wird dennoch getüftelt, um mehr Gewicht auf die Reifen zu bekommen und den Auftrieb zu minimierem.
Wir wünschen Wolfgang Kulow weiter viel Erfolg und sind gespannt auf seinen nächsten Plan, um ihm das optimale STEVENS Bike aufzubauen.