Philipp Walsleben hat sich das Trikot des Deutschen Cross-Meisters zurück erkämpft. Der Deutsche Meister von 2014, Profi des belgischen Top-Team BKCP-Corendon, hatte sich zum Ende des Rennens auf seinem STEVENS Super Prestige einen spannenden Zweikampf mit Sascha Weber geliefert, der das Rennen über weite Strecken bestimmt hatte. Als Dritter kommt Vorjahressieger Marcel Meisen ins Ziel.
Michael Schweizer fährt als bester Fahrer des STEVENS Racing Teams auf Platz vier, und hinter dem Fünften, Markus Bauer, platzieren sich Jannick Geisler, Ole Quast und Max Holz.
Direkt vom Start weg hatte Sascha Weber das Tempo forciert, dem nur Philipp Walsleben, Marcel Meisen und Michael Schweizer folgen konnten. Sascha Webers Taktik war es, sich schnell vom Feld abzusetzen – „Ich habe auf die Flucht nach vorne gesetzt“, sagte er nach dem Rennen –, womit sich das Feld auf dem schnellen, nicht zu matschigen Kurs mit vielen engen Kurven am Reiterwaldstadion in Vechta schon in der ersten Runde in die Länge zog.
Walslebens Projekt, den Meistertitel zurückzuholen, schien nach dem ersten Renndrittel in weite Ferne gerückt. Er hatte dem hohen Tempo von Sascha Weber nicht folgen können – „Ich kam anfangs nicht richtig ins Rennen“ –, und zudem war er in der zweiten Runde nach einem Sturz auch hinter Marcel Meisen zurückgefallen. Von Position drei aus schob er sich aber zunächst wieder an die zweite Position – Meisen sagte nach dem Rennen, er habe keinen guten Tag erwischt – und sah seine Chance, nachdem auch Weber beim Überholen eines Fahrers selbst zu Fall gekommen war. Walsleben im Rückblick: „Ich hatte eigentlich eine sehr gute Runde, war dann aber gestürzt und musste das Loch erstmal wieder zu fahren.“
Zum letzten Drittel waren Walsleben und Weber gleich auf und behakten und belauerten sich, bis Walsleben bei der Tragepassage im Reiterwaldstadion vorbeizog und danach auch schneller aufs Rad kam und mit den ersten Antritten schnell einige Meter zwischen sich und seinen Konkurrenten brachte. Bis ins Ziel ließ er den Vorsprung auf knapp eine Minute anwachsen. Marcel Meisen mit 1:06 und Michael Schweizer mit 1:53 Minuten Rückstand folgten.
Hinter dem Fünften, Markus Bauer vom SV Kirchzarten, folgten Jannick Geisler, Ole Quast und Max Holz vom STEVENS Racing Team auf den Plätzen sechs bis acht und zeigten somit, warum das STEVENS Racing Team zuvor den Deutschland-Cup, die wichtigste deutsche Rennserie dominiert hatte, die vor einer Woche in Quaidersbach zu Ende gegangen war – dort, wo die nächste Deutsche Querfeldeinmeisterschaft 2017 stattfindet.
Jannick Geisler und Ole Quast schenkten sich nichts und fuhren ein offenes Rennen um den sechsten Platz. Quast nach dem Rennen: „Ich bin heute nicht wirklich ins Rennen gekommen, das fing schon damit an, dass ich beim Start aus dem Pedal gekommen war.“ Währenddessen freute sich Max Holz als eigentlicher Cross Country-Spezialist über die gute Platzierung und dass er bei einer Deutschen Meisterschaft einmal defektfrei fahren konnte.
Felix Holst lag im U19-Rennen bis kurz vor Schluss auf Platz fünf, bis ihn am letzten Anstieg ein Defekt ausbremste – aber nicht stoppte. Er schulterte sein Rad und lief damit die letzte Passage und kam unter viel Sonderapplaus als respektabeler 13. ins Ziel.
„Vier Fahrer unter den Top Ten bei den Herren und drei Fahrerinnen unter den ersten fünf bei Frauen kann sich sehen lassen“, fasst Jens Schwedler nach dem Elite-Rennen zusammen, vor allem, wenn man bedenkt, dass alle vier entweder arbeiten, eine Ausbildung absolvieren oder studieren, also keine Vollprofis sind.“
Das STEVENS Racing Team hatte am ersten Renntag vier Medaillen eingefahren. Bei den Frauen gab es Silber für die Vorjahresmeisterin Jessica Lambracht und Bronze für Lisa Heckmann, die das vierte Mal bei einer Deutschen MEisterschaft auf das Podest kam.
Max Lindenau holte nach einem spannenden und am Ende knappen Rennen Silber hinter Felix Drumm und Yannick Gruner gewann Bronze.
"Schade, dass es für Max nicht ganz gereicht hat", sagt Teamleiter Werner von Hacht, "aber das gesamte Abschneiden des Teams ist spitze." Auch die gesamte Veranstaltung war bestens organisiert, die Strecke war sehr gut einsehbar für die vielen Zuschauer und das Wetter war ebenfalls gut - eine tolle Deutsche Meisterschaft!
Ein herzlicher Dank des Teams geht an alle Helfer, ob in der Wechselzone oder im Teamlager. Werner von Hacht: "Der reibungslose Ablauf hat sicher zum guten Abschneiden beigetragen."