Der Inferno Triathlon im Berner Oberland (Schweiz) gilt als einer der schönsten, spektakulärsten, aber auch härtesten Ausdauerwettkämpfe, denen man sich stellen kann. Neben den klassischen Triathlon-Disziplinen Schwimmen (3,1 Kilometer im Thuner See), Radfahren (Renn-/Triathlonrad; 97 Kilometer) und Laufen (Berglauf über 25 Kilometer) kommen beim Inferno Triathlon noch 30 Kilometer auf dem Mountainbike hinzu.
Insgesamt 5.500 Höhenmeter stehen auf dem Streckenplan, bis die Athleten auf dem Schilthorn mit seinen 2.970 Metern Höhe ins Ziel laufen dürfen. Eine Herausforderung, selbst für eine solch erfahrene Athleten wie Ricarda Lisk, die sich das Rennen als Teil ihrer letzten Profisaison ausgesucht hat. Aber auch eine Herausforderung, die die 36-Jährige hervorragend gemeistert hat.
Geländeprobe bestanden
Von der Schwimmstrecke wechselte Ricarda als erste Frau aufs Rad und blieb bis kurz vor dem zweiten Wechsel auf ihrem STEVENS Comet in Führung – die mit Anstiegen und Abfahrten gespickte Strecke mit ihren 2.150 Höhenmetern kam Lisks Fähigkeiten entgegen. Kurz bevor es aufs Mountainbike ging, musste sie zwar Nina Brenn, die den Inferno Triathlon bereits sechsmal gewann, ziehen lassen, konnte jedoch vor allem bergauf auf dem STEVENS Sonora ES ihr Können zeigen.
„Ich habe auf dem Mountainbike trainiert, aber dennoch waren Teilabschnitte bergab einfach zu anspruchsvoll für mich, insbesondere dort, wo es steil, wurzelig und matschig war. Da ich gerne ohne Sturz finishen wollte, habe ich nicht alles riskiert“, sagte sie nach dem Rennen. Eine Vorsichtsmaßnahme, die sie auf Platz drei liegend auf die abschließenden 25 Laufkilometer gehen ließ, auf denen Lisk trotz anspruchsvollen Profils schnell in einen guten Rhythmus kam.
„Auf dem letzten Kilometer musste ich wirklich beißen, er hörte einfach nicht mehr auf, und das Ziel kam auch nicht näher. Ich war überglücklich, als ich endlich oben angekommen war und sogar einen Platz auf dem Podium ergattert hatte. So einen Karriereabschluss wünscht sich jeder“, sagte Ricarda nach dem Wettkampf zufrieden, den sie in 10:08:07 Stunden schaffte. Mit ihr auf dem Podest standen die erneute Siegerin Nina Brenn und Petra Eggenschwiler (beide Schweiz).