Das Parkcross-Cyclocross-Rennen in Maldegem ist traditionell das erste Rennen nach der Querfeldein-Weltmeisterschaft. Und es ist seit über zehn Jahren immer die erste Chance für alle Geschlagenen, zumindest eine kleine Revanche zu nehmen. Und noch nie hat es ein Weltmeister geschafft, hier auch zu gewinnen. So sollte es auch gestern kommen.
Mathieu van der Poel, Beobank-Corendon, fuhr wie entfesselt und souverän über das gesamte Rennen. Gemeinsam mit dem neuen und alten Weltmeister Wout van Aert und Kevin Pauwels – das Weltmeisterschaftspodium – war er schnell an der Spitze. An den ersten Hürden verschaffte sich Mathieu einen Vorteil, da er über die Hürden sprang, anstatt zu laufen. Von da an fuhr er ein einsames Rennen an der Spitze, machte es mit Sprüngen an der Brücke zur One-Man-Show. Drei Runden vor Schluss hatte er eine gute Minute auf seine Verfolger herausgefahren. Auf die Plätze fahren Michael Vanthourenhout und Tim Merlier aus Belgien, die sich ebenfalls von van Aert absetzen konnten. Der Weltmeister fährt auf Rang vier.
Mathieu van der Poel gewinnt sein 17. Rennen der Saison. „Heute habe ich mir etwas Frust weg gefahren. Ich bin zwar immer noch in sehr guter Form. Aber es war nicht so leicht, ins Rennen zu kommen. Aber die vielen Fans haben mich einfach toll unterstützt."
Ähnlich wie im Weltmeisterschaftsrennen fährt Laurens Sweeck, ERA-Circus, in die Top Ten. Er hatte schnell seinen Rhythmus und einen festen Platz in der ersten Verfolgergruppe gefunden und wird am Ende Siebter. In Bieles war er auf dem dritten Platz liegend von einem platten Reifen ausgebremst worden und war Sechster geworden. Sein Zwillingsbruder Diether fährt auf Rang 14.
Von Van der Poels Team Beobank-Corendon fährt der erstarkte Wietse Bosmans auf Rang Acht. David van der Poel komplettiert das Quartett als Zehnter auf STEVENS Super Prestige in den Top Ten.
Souveräne Zweite im Regenbogen-Trikot
Auch Sanne Cant, Enertherm-Beobank, schaffte es im Rennen der Damen-Elite nicht, als Weltmeisterin beim Parkcross in Maldegem zu gewinnen. Wie in Bieles war es wieder ein Duell mit der siebenfachen Weltmeisterin Marianne Vos. Aber Sanne war vom Start schlecht weggekommen, und das hatte Folgen: „Wer auf dem Kurs keinen guten Start hat, hat kaum Chancen ganz nach vorne zu kommen“, sagte die Weltmeisterin, die erstmals im Regenbogentrikot fahrend, dennoch alles versuchte und so die Drittplatzierte, Sophie de Boer, zwischenzeitlich überholte.
Aber vielleicht lag es auch ein wenig an den vielen Terminen und Verpflichtungen nach dem WM-Sieg, die ein wenig von der Spritzigkeit nahmen. Dennoch: „Ich kann mich gut daran gewöhnen, in diesem Trikot zu fahren. Beim Anbringen der Nummer kam mir so richtig in den Sinn: das ist jetzt für ein Jahr!“, freute sich die neue Cyclocross-Weltmeisterin.