„Ich habe beschlossen, dass es für mich Zeit wird, mich nach neuen Aufgaben und Herausforderungen umzusehen“, schreibt Philipp Walsleben auf seiner Facebook-Seite. Da sich Crosssport auf höchstem Niveau nicht dazu eigne, einfach irgendwie weiter zu machen, habe er mit dem Management seines Teams Beobank-Conrendon eine vorzeitige Auflösung des Vertrags vereinbart, der eigentlich noch bis Ende 2018 gelaufen wäre, aber: „Sowohl mich als auch mein Team hätte das nur unzufrieden gemacht“, so der 30-Jährige.
Philipp Walsleben ist einer der erfolgreichsten deutschen Cyclocross-Fahrer der vergangenen zwei Jahrzehnte gewesen. Unter anderem wurde der Kleinmachnower im Jahr 2009 U23-Weltmeister, gewann zahlreiche Weltcup-Rennen im Nachwuchsbereich, erzielte als Elite-Fahrer zahlreiche Topplatzierungen im Weltcup und holte sich sechs Deutsche Meistertitel – viele davon auf STEVENS-Rädern. Zuletzt beim Team Beobank-Conrendon. Seinen letzten Sieg holte er bei seinem Heimrennen, dem Deutschland-Cup Cross in Kleinmachnow – so schließt sich ein Kreis.
Das letzte internationale Cross-Rennen, den Superprestige im belgischen Gavere im November 2017, brach er vorzeitig ab: „Ich wollte an diesem Tag eigentlich gar nicht fahren (...), hatte aber die Hoffnung, dass es nochmal besser werden würde. Wurde es aber nicht“, schreibt Walsleben, der den Gedanken an ein Cross-Karrierende schon eine Weile mit sich herumtrug.
„Letzte Saison spielte ich schon mit dem Gedanken, aufzuhören, aber ein guter Sommer und neuer Mut brachten mich dazu, es noch einmal zu versuchen. Ohne Erfolg. Nach der Europameisterschaft begann sich die Mühle in meinem Kopf zu drehen und am Montag nach Gavere traf ich die Entscheidung“, wird Philipp Walsleben in der offiziellen Mitteilung seines (ehemaligen) Teams zitiert.
Den guten Sommer bezieht Walsleben auf die Straßenrennen mit seinem Team Beobank-Corendon, wo er unter anderem Mathieu van der Poel zu seinem Etappengewinn bei der Belgien-Rundfahrt und dem Gesamtsieg bei den Boucles de la Mayenne verhalf, und wo er etwa die Bergwertung der Tour du Limousin (UCI 2.1) gewann. Im Jahr zuvor gewann er die Bergwertung der ebenfalls 2.1 klassierten Czech Cycling Tour.
Der Rücktritt vom Cyclocross bedeutet aber nicht, dass der 30-Jährige mit dem Leistungsradsport aufhört. Dass es der Kleinmachnower auch auf der Straße kann, hat er über die ganzen Jahre als Cross-Profi immer wieder bewiesen, nicht nur mit den Gewinnen der Bergtrikots, sondern auch mit Gesamt- und Etappensiegen bei der Tour d’Alsace oder der Baltic Chain Tour. Philipp Walsleben hat sich deshalb für 2018 dem P&S Team Thüringen angeschlossen. Wir wünschen Philipp Walsleben dabei weiterhin viel Erfolg!