Bronze, Silber und Gold – Das STEVENS MTB Racing Team hat bei den Deutschen Mountainbike Meisterschaften in Wombach einen kompletten Medaillensatz eingefahren. Den Auftakt machte Leonie Daubermann am Samstag bei den U19-Juniorinnen. Am Sonntag folgte ihre Schwester Antonia, die in ihrem ersten Jahr im U23-Feld gleich auf den zweiten Platz fuhr. Im Herren-Eliterennen war es Christian Pfäffle, der seine bisherigen guten Saisonleistungen mit einem dritten Platz belegte. Hinzu kommt die souverän herausgefahrene Goldmedaille von Franziska Koch beim U17-Nachwuchs.

Christian Pfäffle hatte sich schon vom Start gut gefühlt, körperlich wie von den Erwartungen an die Strecke: „Der Kurs war schön und modern mit vielen kleinen Anstiegen, was mir sehr entgegenkommt. Vom Start weg wusste ich, dass ich um eine Medaille mitfahren kann“, sagte der 23-Jährige, der das Rennen mit seinem STEVENS Sonora SL fuhr.

Der Schnellstarter war gleich in der Spitzengruppe, musste gegen Ende der Startrunde aber vorsichtiger fahren, da der Hinterreifen etwas Luft verloren hatte. Bei Abfahrten musste er daher etwas vorsichtiger fahren, blieb aber in der Spitzengruppe – die er dann in Runde drei gemeinsam mit Markus Schulte-Lünzum sprengte. Nur Moritz Milatz folgte und wechselte sich mit den beiden Mitstreitern in der Führungsarbeit ab.

In der sechsten von sieben Runden, als es gerade in die heiße Rennphase ging, verlor der Hinterreifen komplett an Luft, zum Glück war es nicht weit bis zur Box, wo der Laufradwechsel mit Teamleiter Joachim Oechsner nicht viel mehr als zwanzig Sekunden dauerte. „Vorne wurde natürlich sofort etwas angezogen und ich konnte den Rückstand nicht mehr verringern. Aber ich konnte Manuel Fumic, der durch den Platten aufgeschlossen war, wieder abschütteln“, sagte Pfäffle.

Christian Pfäffle holt bei seiner ersten Meisterschaft im Elite-Feld Bronze, womit er seine bisherigen herausragenden Saisonergebnisse bestätigt. „Ohne den Plattfuß hätte es vielleicht zu mehr als Bronze gereicht, sagt mir mein Körpergefühl, aber vielleicht klappt es ja nächstes Jahr“, sagte er im Ziel zunächst etwas enttäuscht. Er kam 56 Sekunden nach dem neuen Deutschen Meister, Markus Schulte-Lünzum, ins Ziel. Zweiter wird Moritz Milatz.

Gold für Leonie, Silber für Antonia Daubermann
Bereits am Vormittag hatte Antonia Daubermann ebenfalls das Rennen maßgeblich mitbestimmt Bei den U23-Damen war sie schnell in einer Vierergruppe an der Spitze. In die fuhr sie auch nach einem Kettenklemmer in einem Anstieg schnell wieder hin.

Ab der zweiten Runde machte sie mit der späteren Siegerin, Sofia Wiedenroth, die Pace und fuhr sogar einen Vorsprung heraus. Erst in der vorletzten Runde konnte Wiedenroth wieder heranfahren und Antonia abhängen. Mit 45 Sekunden Rückstand kam sie nach 1:19 Stunden als Zweite ins Ziel. Bronze gewinnt Clarissa Mai.

Gegenüber acrossthecountry.net sagte Antonia Daubermann zum anfänglichen Kettenklemmer: „Das hat mich schon Körner gekostet, die mir am Ende dann gefehlt haben. Ich habe gegenüber Sofia noch mal versucht Druck aufzubauen, aber ich bin nicht mehr ran gekommen. Trotzdem, im ersten U23-Jahr Silber zu gewinnen, da kann man zufrieden sein.“

Antonias Schwester Leonie begann ihr Rennen bei den Juniorinnen U19 mit einem ungewollten Adrenalin-Stoß. Kurz nach dem Start riss einer Mitfahrerin die Kette, wurde so kurz vor Leonie in die Menge gedrückt. Aus dem Massensturz kamen Leonie und ihr Sonora SL zwar unbeschadet raus, aber dem Feld jagte sie mit einigem Rückstand hinterher. „Das war ganz schön hart. Ich habe dann aber versucht, gleich weiter Druck zu machen und bin weggekommen“, sagte Leonie Daubermann.

Nach der ersten von vier Runden hatte sie bereits einen kleinen Vorsprung herausgearbeitet, den sie bis auf knapp drei Minuten ausbaute und nach 1:03 Stunden die Arme hochriss und ihre vierte Deutsche Meisterschaft in Folge gewann. Aber: „Zur Gewohnheit wird so was nie“, sagte Daubermann nach dem Rennen. „Vor zwei Wochen bei der WM hatte ich keine guten Beine, aber ich war voll fokussiert heute. Im jüngeren Juniorinnen-Jahrgang Meisterin zu werden, ist echt geil.“ Lia Schrievers gewinnt Silber, Nina Benz Bronze.

David Ng überrascht sich selbst
Im Rennen der U19-Junioren, das David List gewann, überraschte David Ng sich selbst, wie es Teamleiter Joachim Oechsner formulierte. Ab der Rennmitte kam er von Platz 15 immer weiter nach vorne. In den letzten beiden Runden fuhr er die zweit- und drittschnellsten Zeiten, was ihm am Ende Rang neun brachte. „Dies zeigt, wie viel Potenzial in dem Kerl steckt, wenn die Beine richtig mitmachen“, sagte der Teamleiter.

Bei der Dritten der Deutschen Cross-Meisterschaft, Lisa Heckmann vom STEVENS Racing Team, verhinderte ein Hinterrad-Defekt ein besseres Ergebnis. In Runde drei kam sie laufend in die Technikzone, was nebst Schnellreparatur drei Minuten Verlust bedeuteten. Lisa fand schnell wieder ihren Rhythmus, der achte Rang zeigt ob des Defekts aber nicht ihre eigentliche Leistung.

Für Luis Blattner lief es auf STEVENS Sonora ES anfangs sehr gut. Bereits kurz nach dem Start fuhr er in den Top 15 – bis ihm die beschädigte Kettenführung einen Strich durch die Rechnung machte. Mit immer wieder abspringender Kette musste er immer wieder vom Rad, was wiederum die gerade gutgemachten Plätze kostete. Luis bewies große Moral und kam als 23. ins Ziel.

Vom Pannenteufel wurde auch der Teamchef nicht verschont. Im Masters-Feld hatte er sich in der dritten Runde aussichtsreich auf den sechsten Platz vorgearbeitet. Aber im Rock-Garden erwischte er eine Steinkante – das Hinterrad war platt. Vorzeitiges Ende nach langem Lauf in die Techzone.

Ebenfalls auf STEVENS Sonora ES zeigte Franziska Koch ihr Ausnahmetalent. Sie mischte sich im Rennen der U17 bald unter die zwei Minuten eher gestarteten Juniorinnen. Nach langer Alleinfahrt gewinnt sie souverän vor Emma Blömeke und Leonie Fend und fährt die vierte Medaille auf einem STEVENS Bike in Wombach.