Vom Westallgäu nach Moskau. Das ist schon geographisch eine ziemliche Strecke.
Aber auch kulturell und wettertechnisch musste sich die 17-jährige umgewöhnen.

Schon einige Tage vor dem Rennen reiste das Team um Bundestrainer Frank Brückner ins ferne Russland, um noch einige Tage zur Akklimatisierung und Streckenbesichtigung frei zu haben. Das Wetterpech verfolgte die junge STEVENS-Fahrerin allerings bis nach Osteuropa: Der Himmel war wolkenverhangen, immer wieder Gewitter, aber dennoch schwüle 20 Grad Außentemperatur.
Das eher hanseatische Wetter führte dazu, dass nur wenige Zuschauer den Event und die Vorstellung von Wiedenroth sowie ihren Konkurrentinnen verfolgen konnten. Dabei verpassten sie eine starke Performance der Westallgäuerin.

Vom Start weg übernahm die 17-jährige auf der technisch anspruchsvollen Sektionen die Führung. Mitte der ersten Runde bildete sich um sie eine vierköpfige Führungsgruppe. Doch dann ließ sie sich etwas zurückfallen: „Ich konnte nicht mehr richtig mithalten und wollte mich auch nicht gleich in der ersten Runde kaputtfahren“, erklärt sie. Das bedeutete, dass Sofia Wiedenroth die gesamte zweite von insgesamt drei Runden im Alleingang absolvieren musste. Und das tat sie auf eindrucksvolle Art und Weise: Mit der Rundenbestzeit kämpfte sie sich erneut an das Führungsduo heran.
Nach einer kurzen Erholung im Windschatten griff die Deutsche an und setzte sich an die Spitze. Am folgenden Anstieg hatte die Schwedin Rissveds jedoch noch etwas mehr Körner und setzte sich von den beiden Verfolgerinnen ab. Die Französin Moschetti  fuhr verdient auf Platz zwei. Die eigentliche Sensation ist aber die Bronzemedaille für Sofia Wiedenroth.

Sie selbst zeigt sich auch zufrieden: „Ich war die ganze Zeit am Limit und machte eigentlich keine großen Fahrfehler, mehr wäre einfach nicht drin gewesen. Eine Medaille bei der ersten internationalen Meisterschaft, das freut mich sehr.“
Und das freut nicht nur die Fahrerin, auch wir freuen uns.