Der UIV-Cup beim 73. Genter Sechstagerennen war mit zwölf Teams aus neun Nationen international ganz hervorragend besetzt. Darunter befanden sich mit den Niederländern Didier Caspers/Melvin van Zijl die letztjährigen Gesamtsieger des UIV-Cups sowie mit den Belgiern Jonas Rickaert/Otto Vergaerde zwei Spezialisten, die beim Berliner Sechstagerennen die Madison-Konkurrenz gewannen.
Die Konkurrenz war also groß und so kann der Sieg der Berliner KED-Stevens Jungs als Überraschung gewertet werden. In Gent war der U23er Nachwuchs an allen sechs Tagen im Einsatz. Bereits nach den ersten zwei Austragungen reihten sich die Berliner als Zweite hinter den Belgiern Rickaert/Vergaerde ein.
Außer dem täglichen Madison über 200 bzw. am Schlusstag über 240 Runden bestritten die Akteure an den ersten fünf Tagen zusätzlichen Wettbewerbe mit Rundenrekordfahren, 500 m Zeitfahren oder Punkterennen. Diese wurden ebenfalls für das Gesamtergebnis gewertet. Die ausgeglichene Leistung über alle Wettkampftage verschafften Hans Pirius und Sebastian Wotschke für den Finaltag eine gute Ausgangslage. Die letzte Austragung im Madison an Tag Sechs über 240 Runden, nutzten die Belgier de Vylder/van Beethoven zum Tagessieg mit Rundenvorsprung vor Pirius/Wotschke. Die Finaljagd wurde durch eine taktische Meisterleistung der Berliner bestimmt, die mit ihrer cleveren Fahrweise auch das faire belgische Publikum begeisterten. Caspers/M.van Zijl und Rickaert/Vergaerde konnten nach Punkten in Schach gehalten werden. Es reichte zu einen Sieg in der Gesamtwertung für die beiden jungen Berliner.
Der „UIV Talents Cup Under 23“ der UIV (Union Internationale Vélodromes) unterstützt junge Radsportler, die sich auf der Radrennbahn speziell der faszinierenden Disziplin Madison widmen. Dabei verpflichten sich die Veranstalter der traditionellsten Sixday-Events (Amsterdam, Gent, Zürich, Rotterdam, Bremen, Berlin, Kopenhagen und Fiorenzuola) die Sieger des UIV Talents Cup in der folgenden Saison für die Rennen der Profis unter Vertrag zu nehmen.
Die Disziplin Madison ist auch unter Zweiermannschaftsfahren bekannt. Das Madison hat seinen Ursprung von den frühen Sechs-Tage-Rennen im New Yorker Madison Square Garden. Die zwei Fahrer einer Mannschaft bleiben über die Renndistanz immer auf der Bahn, jedoch wartet der Eine im neutralen Bereich oberhalb der blauen Linie. Über eine Distanz von 60 Kilometern kann sich beliebig oft abgewechselt werden, in der Regel geschieht dies nach zwei Runden. Beim Ablösen wir ein Schleudergriff angewendet; dabei zieht der abzulösende Fahrer den Anderen in voller Fahrt ins Feld und überträgt somit seinen Schub auf den Mannschaftskollegen.
Aktuell laufen die Six-Days in Zürich. Weitere Informationen finden Sie hier.