Wer kennt ihn nicht, den Film „Der Gefangene von Alcatraz“. Es ist ein legendäres Stück Kinogeschichte. Und auch der „Escape from Alcatraz Triathlon“ hat einen legendären Status – in der Triathlonwelt.
Idyllisch unterhalb der Golden Gate Bridge gelegen und direkt vor dem berüchtigten Alcatraz-Gefängnis beeindruckt der Wettkampfort schon vor dem Rennen.
Die STEVENS-Fahrerin Ricarda Lisk, ehemalige Siegerin des Triathlon-Weltcup in Hamburg, wollte sich einem „kleinen Leistungstest“ unterziehen. Vorangegangen ist ein intensiver Grundlagenblock im Trainingslager auf Fuerteventura.
Ricarda ist ja schon fast überall auf der Welt gestartet. Bei den Olympischen Spielen in Peking, in Seoul, in Neuseeland. Und jetzt also San Francisco.
Am Morgen des Rennens erwarteten sie rund 2.000 mutige Athleten 10° C kaltes Wasser, hohe Wellen und eher frische Temperaturen. „Es ist schon ein ganz besonderes Erlebnis, wenn man von der alten Fähre „Fransisco Bell“ direkt ins eisig kalte Wasser springen muss und dank Nebel nicht einmal das Schwimmziel am zwei Kilometer entfernten Strand sieht.“, so Lisk.
Der Neoprenanzug, die Neoprenkappe und sehr viel Vaseline schützten sie vor der Kälte – und so ging es mit nur „leicht eingefrorenen Händen und Füßen“ zum ersten Wechsel.
Da die Radstrecke sehr verwinkelt, technisch und selektiv war, hat Ricarda sich für ihr wendiges, schnelles und leichtes STEVENS SLC entschieden, was sich als die perfekte Wahl herausstellte.
Nach dem harten und windigen Radkurs, der die Athleten unterhalb der Golden Gate Bridge, durch den Golden Gate Bridge Park und entlang der typischen Holzhäuschen entlang führte, ging es zum Laufen.
Ricarda Lisk, die 2012 sehr gute 6. wurde bei den Triathlon-Europameisterschaften, konnte zügig ihren Rhythmus finden und trotz massiver Wadenkrämpfe ein paar Konkurrentinnen überholen.
Die Laufstrecke ähnelte einer Crossstrecke mit vielen kleinen Bergen, Wiesen- und Waldstücken sowie Sandpassagen am Strand unterhalb der Brücke. Die 400 Stufen lange „Sand-Ladder“ am Ende des Wettkampfes raubt selbst den Spitzenathleten die letzten Reserven und zwang schon viele Profis zum Gehen.
Erst nach dieser Treppe wurde Ricarda bewusst, dass sie auf einem Podestplatz lag, was ihr für die verbleibenden drei Kilometer Flügel verlieh.
Nach sehr anstrengenden 2:23 Std. überquerte sie hinter Heather Jackson und der Olympia-Vierten Sarah Groff überglücklich die Ziellinie.
Ihr Fazit: „Das war Triathlon pur: Schwimmen, Radfahren, Laufen, Anstrengung, Kampf, Abenteuer und Spaß. Was will ich mehr?“
Das nächste Ziel ist die ITU-Europameisterschaft über die Langdistanz in Barcelona im Mai. Da möchte Ricarda bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden. Für jemanden, der das legendäre Alcatraz „besiegt“ hat, ist das sicherlich mehr als möglich.
Wir gratulieren und sind gespannt auf die nächsten Ergebnisse. Weiter so, Ricarda!