„Ich bin super glücklich, dass es am Ende so gut gelaufen ist. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ein Sieg mir mal so viel bedeutet hat. Anderthalb Jahre voll von Frustration wegen der Pandemie waren binnen Sekunden einfach weg“, berichtet der 37-Jährige nach dem Rennen über die Lavafelder, Feldwege, Sandpisten und asphaltierten Straßen von Lanzarote. Für diesen großen Glücksmoment musste der Marathon-Spezialist aber auch das absolute Maximum herausholen.
Zwar gewann Nissen die erste Etappe und durfte sich direkt das Trikot des Gesamtführenden überstreifen, allerdings verlor er es einen Tag später an den Spanier Ismael Ventura (39). Auch bei der 3. Etappe, einem anspruchsvollen Bergzeitfahren, musste Nissen wieder einem Spanier den Vorzug lassen. Mit 19 Sekunden Rückstand auf den Sieger des Bergzeitfahrens, Victor Manuel Fernandez, ging es schließlich auf die 4. und letzte Etappe.
„Ich wusste, dass es schwer werden würde, da Fernandez von einem starken Team unterstützt wurde“, sagt Nissen. Doch der erfahrene MTB-Marathoni hatte einen Plan. Auf der eigentlich wenig Möglichkeiten für Attacken bietenden Schlussetappe hatte sich Nissen den einzig härteren Anstieg auserkoren. Und der Plan ging auf. Durch seinen Angriff mussten bis auf Fernandez und einen seiner Helfer alle abreißen lassen. Nissen hielt das Tempo hoch und schüttelte auch den Helfer ab. Bei Temperaturen bis zu 40 Grad war es schließlich ein Abschnitt durch tiefen Sand, auf dem sich Nissen entscheidend von seinem Widersacher absetzen konnte und mit mehr als einer Minute Vorsprung ins Ziel kam.
„Ich habe wie ein Verrückter weiter Gas gegeben und konnte eine immer größere Lücke herausfahren“, jubelt der Gesamtsieger des 4 Stage MTB Race Lanzarote. Jetzt hofft Nissen auf weitere Rennen, um seine tolle Form zu bestätigen.