Die Mountainbike EM in Schweden war für Mathieu van der Poel alles andere als nach Wunsch gelaufen. Zwar hatte sich der Cyclocross-Weltmeister von 2015 auf dem Kurs in Huskvarna bei Jonköping am Vätternsee von Startposition 66 schnell auf Rang 26 vorgearbeitet, zur Rennmitte war er dann allerdings ausgestiegen: „Mein Start war gut, aber ich spürte bald, dass ich alles als einen guten Tag erwischt hatte – mein Geist war willig, die Beine nicht“, sagte der Niederländische Cyclocrossmeister vom Team Beobank-Corendon nach dem Rennen.
Die Europameisterschaft hätte für Mathieu van der Poel der schnellste Weg sein können, die Qualifikation für Rio zu erreichen – bei den Olympischen Spielen in Brasilien zu starten, das ist der Plan des Sommers für den 21-jährigen Niederländer. Der niederländische Radsportverband hatte zur Olympia-Qualifikation ausgegeben, bei Weltcuprennen zwei mal mindestens Platz zwölf zu erreichen, oder einmal Platz 6. Bei der EM hätte Rang zehn das Ticket für Rio gelöst.
Das ambitionierte Ziel nun aufzugeben, kommt für Mathieu van der Poel aber nicht in Frage. Die Chancen seien nun zwar nicht gerade gestiegen, aber die Weltcup-Rennen in Albstadt am 22. Mai und in La Bresse, Frankreich, am 28. und 29. Mai kommen ja noch.
Dass er auch das Biken auf den großen Stollenreifen - dem STEVENS Sonora SL kann, zeigte van der Poel bereits zu Saisonbeginn mit einem Etappensieg und dem gesamtvierten Platz beim Cyprus Sunshine Cup sowie beim Weltcuprennen in Cairns, Australien, wo er insgesamt und trotz einem platten Reifen 40 Plätze gutmachte – mehr als alle anderen Fahrer.
Neuer und alter Europameister ist Julien Absalon (Frankreich), der den Titel zum vierten Mal in Folge gewann. Zweiter wurde Fabian Giger, Schweiz. Überhaupt war das Europameisterschaftsrennen der Herren fest in französischer und Schweizer Hand. In den Top Ten tummelten sich acht Fahrer aus den beiden Ländern. Der dritte Platz von Ondrej Cink aus der Tschechischen Republik wirkte da fast wie eine Ausnahme.
Die deutsche Equipe holte bei der EM einen dritten Platz im Teamwettbewerb, und Sabine Spitz holte im Frauen-Elite-Rennen ebenfalls Bronze. Bei den Juniorinnen freute sich Leonie Daubermann (16) vom Stevens Racing Team auf STEVENS Sonora SL über Platz 5 bei ihrer ersten EM.