Wout van Aert kann es auch auf Schotter und Asphalt. Bei den Strade Bianche (1.UWT) in der Toskana ist der Cyclocross-Weltmeister von Veranda's Willems-Crelan am Samstag auf den dritten Platz gefahren, nur 59 Sekunden hinter dem Sieger, Tiesj Benoot. Zweiter wird Romain Bardet.
Das nass-kalte Wetter mit viel Schneeregen erinnerte auch eher an ein Cyclocross- als an ein Straßenrennen. Sie machten die 184 teils stark profilierten Kilometer mit mehreren Steigungen über 15 Prozent und davon mit insgesamt mehr als 50 Kilometern auf den (namensgebenden) grau-weißen Schotterwegen nicht gerade einfacher. Davon zeugt auch das abschließende Ranking – von den 147 Startern kamen nur 53 ins Ziel. Van Aerts Teamkollege Stijn Devolder wird guter 28.
Van Aert war Romain Bardet (AG2R) gefolgt, als der sich im achten Schotter-Abschnitt zur Rennhälfte vom Feld absetzen wollte. Sie fuhren beide gut 50 Kilometer zusammen, bis Tiesj Benoot aus der Verfolgergruppe hinzusprang. Benoot (Lotto Soudal) konnte sich dann final von beiden im letzten steilen Schotter-Sektor absetzen und hielt den Vorsprung auf den letzten Kilometern durch die Straßen in Siena. Vierter wird Alejandro Valverde, und in die Top Ten fahren ebenso Zdenek Stybar und Weltmeister Peter Sagan auf die Plätze 7 und 8.
Dass das Pro Continental Team Veranda’s Willems-Crelan an dem hochkarätig besetzten Rennen mit 18 World Tour Teams und nur drei Pro Continental Teams teilnehmen konnte, verdankt das Team einer kurzfristigen Wildcard des Veranstalters – und der wird die Entscheidung nicht bereut haben.
Bereits zwei Wochen zuvor hatte van Aert beim Omloop het Nieuwsblad angedeutet, dass er gut in Form ist. Bis kurz vor dem Ziel war er aktiv in der Spitzengruppe unterwegs, bis ihn an einer strategisch ungünstigen Stelle ein Reifendefekt ausbremste und womit er als „nur“ 32. ins Ziel kam.
Die Strade Bianche sind nur eines von drei Rennen am Wochenende. Am Sonntag folgt für den einen Teamteil des Pro Continental Teams der Grand Prix Larcanio. Die andere Hälfte startet bei „Dwars door West-Vlaanderen“.