Rennradmodelle 1991 und 2021

30 Jahre STEVENS

„Das hätten wir uns nicht träumen lassen.“

„Es war und ist immer unser größter Anspruch, unseren Kunden ein hochwertiges Produkt zu bieten. Das hat sich in den vergangenen 30 Jahren nie geändert“, sagt Wolfgang von Hacht heute. Gemeinsam mit seinem Bruder Werner gründete er 1991 die Marke STEVENS. Heute gehört das Hamburger Unternehmen zu den renommiertesten Fahrradherstellern auf dem deutschen und europäischen Markt. Es ist eine familiäre Erfolgsgeschichte, die unlängst auch von der zweiten Generation weitergeschrieben wird.

„Wir hatten von Beginn an eine klare Vorstellung davon, was wir unseren Kunden anbieten wollen“, erinnert sich Wolfgang von Hacht, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter. An erster Stelle stand und steht immer das Produkt. Dem Kunden das für seine Bedürfnisse bestmögliche Fahrrad bereitzustellen, ist auch heute noch wesentlicher Bestandteil der Ingenieursarbeit bei STEVENS. Den Anfang machten Mountainbikes. Bestimmt wurde die erste Modellpalette als eigene Marke nämlich vom MTB-Boom, der aus den USA nach Europa schwappte. Die ersten MTB und Trekkingräder wurden hergestellt, es folgten Rennräder, unter anderem auch aus Vollcarbon. STEVENS gehörte schon 1991 zu den Carbon-Pionieren.

 

Sportliche Vergangenheit als Entwicklungsvorsprung

Dass sich STEVENS schnell als Fahrradhersteller etabliert hat, lag unter anderem auch an der sportlichen Vergangenheit der beiden Brüder Wolfgang und Werner. Aus der Radsportfamilie von Hacht kommend waren beide exzellente Radsportler, die ihr gesammeltes Know-how in die Entwicklung der STEVENS Bikes noch heute einfließen lassen. „Wie im Sport geht es auch in einem Unternehmen nur mit einem guten Team. Und das hatten wir von Beginn an um uns herum“, sagt Werner von Hacht. “Viele Mitarbeiter aus den Anfangsjahren sind noch bei uns aktiv – Zeichen einer hohen Identifikation des Personals mit der Marke und Firma.”

Durch das eigene Radsportgeschäft in Eppendorf, mit dem auf 40qm 1979 alles begann, pflegen die Unternehmer seit jeher einen engen Kontakt zu ihren Kunden und erleben sich stetig verändernde Ansprüche hautnah mit. Kurz darauf folgte der Umzug in die Breitenfelder Straße in ein ehemaliges Bahn-Depot mit knapp 800qm Ladenfläche. 1984 gründete man auch einen Großhandel, den Werner von Hacht leitete. 1990 stiess ein weiterer Hamburger Radsportler – Volker Dohrmann - zur Firma, der als erster STEVENS Produkt Manager mit Kontakten zu Lieferanten in Europa und Asien den Aufbau der Marke forcierte. 1994 erfolgte die unternehmerische Trennung des Eppendorfer Geschäfts und der Marke STEVENS. Innerhalb kürzester Zeit ist aus einem Einzelhandel, ein Großhandel und schließlich ein renommierter Hersteller geworden. Die Nähe zum Kunden ist dabei aber immer geblieben. Seit 30 Jahren steht STEVENS für eine enge Partnerschaft zum Fachhandel.

Auch die Nähe zum Sport begleitet die Marke seit ihrer Gründung. Aus einer Wette mit Radsportler Jens Schwedler heraus avancierte STEVENS zur führenden Cyclocross-Marke in Deutschland und Europa. Zahlreiche Welt- und Europameister*innen fahren STEVENS. Doch nicht nur im Querfeldein macht sich STEVENS als Ausstatter von Athlet*innen einen Namen, auch auf der Straße und auf MTB-Trails fahren die Besten die schnellen Räder aus Hamburg.

 

Neue Herausforderungen durch Mobilitätswende

Nun feiert das Familienunternehmen seinen 30. Geburtstag, beschäftigt im Headquarter in Hamburg und in der Produktion mittlerweile über 100 Mitarbeiter*innen. So kann der Fahrrad­hersteller den großen Heraus­forderungen der 2020er Jahre gerecht werden. Denn: Die Fahrrad­branche befindet sich im Wandel. E-Bikes bzw. Pedelecs erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Mobilität, besonders in urbanen Ballungs­räumen, steckt mitten im Wandel. Das Fahrrad steht mehr denn je für die Zukunft. „Die Corona-Pandemie hat den Fahrrad-Boom noch einmal verstärkt“, sagt Wolfgang von Hacht, „die Leute wollen nach draußen, sich bewegen, mobil sein. Das Fahrrad eignet sich dafür wie kaum ein anderes Sportgerät.“

Mit der stetig steigenden Nachfrage wachsen auch die Herausforderungen an STEVENS als Hersteller. Doch diesen stellt sich das Unternehmen wie allen anderen in den vergangenen 30 Jahren – mit Kreativität, Bodenständigkeit und Mut. Die Entwicklungsarbeit in wachsenden Segmenten wie E-MTB oder Gravel wurde von Fachmagazinen mehrfach ausgezeichnet, das Produkt­portfolio wächst, Trends werden erkannt und umgesetzt. „Den Status Quo hätten wir uns nicht träumen lassen“, freut sich Wolfgang von Hacht über den IST-Zustand des Unternehmens. Welche Ziele es für die nächsten 30 Jahre gibt? „Wir wachsen mit den Heraus­forderungen der Zukunft und wollen den Spaß an der Entwicklung von Fahrrädern in unsere Produkte einfließen zu lassen.“ Ganz die hanseatische Boden­ständigkeit eben. Und damit auf die nächsten 30 Jahre. Never stop!