Wie erwartet haben bei den Cross-Weltmeisterschaften im Rennen der Elite-Frauen am Samstag nachmittag auf dem Flugfeld von Dübendorf die favorisierten Niederländerinnen das Podium unter sich ausgemacht. Nicht erwartet hatte jedoch STEVENS Fahrerin und Weltcup-Gesamtsiegerin Annemarie Worst, in einem packenden Sprint-Duell ihrer großen Konkurrentin Ceylin del Carmen Alvarado zu unterliegen. Den dreifachen Oranje-Triumph komplettierte Lucinda Brand.
Im Ziel konnte Annemarie die Tränen der Enttäuschung nicht zurückhalten: "Ich wollte nichts als gewinnen. Es ist heute super gelaufen, aber ich bin einfach nicht für einen zweiten Platz hierher gekommen." Auch in der Pressekonferenz bleib sie emotional: „Ich habe eigentlich nicht viel zu sagen. Ich kann mir für Silber nichts kaufen.“ Schließlich zog Worst doch noch ein positives Schluss-Fazit: „Zum Glück kann ich noch viele Jahre lang Weltmeisterin werden, das macht für mich heute den Unterschied.“
Die 24-jährige Rennfahrerin aus Gelderland hatte sich bereits vom Start weg mit ihren Landsfrauen Yara Kastelijn, Lucinda Brand und Ceylin del Carmen Alvarado von der Konkurrenz gelöst. Als erste fiel Kastelijn aus dem Quartett, Annemaries Team-Kollegin bei 777, und auch Brand verlor trotz großem Kampf schließlich de Anschluss. Im Finale waren Alvarado und Worst auf der Brücke vor der Zielgeraden noch Seite an Seite, doch auf den letzten Metern konnte Annemarie dem Antritt ihrer Landsfrau nichts mehr entgegensetzen.
“Es war ein enges Rennen mit Ceylin, jede Runde waren wir gleichauf. Auch Lucinda kam immer wieder zurück. Leider habe ich den Sprint verloren. Es war wirklich schwer, der Wind kam im Lauf des Rennens immer mehr auf. Am Ende wollte ich als Erste über die Brücke fahren, meine Beine waren aber nicht mehr so stark, und für die letzten Meter hatte ich dann keine Kraft mehr“, so Annemarie Worst nach dem Rennen.
Mit einer Minute Rückstand kam Katherine Compton (USA) auf Rang vier ins Ziel, gefolgt von Europameisterin Yara Kastelijn(+ 1:26 min), die als viertbeste Niederländerin Fünfte wurde. Eher enttäuschend verlief das Rennen für die belgische Titelverteidigerin Sanne Cant, die nach drei WM-Siegen in Folge nur Zwölfte wurde, mit 3:32 Minuten Rückstand.
Die mehrfache italienische Meisterin und STEVENS Fahrerin Eva Lechner kam auf den siebten Platz. Somit finden sich in den Top Ten der Elite-Frauen mit Eva, Yara und Annemarie drei Fahrerinnen auf STEVENS Super-Prestige.
Ergebnis Elite Frauen:
1. Ceylin Del Carmen Alvarado (NL)
2. Annemarie Worst (NL) + 0:01 min
3. Lucinda Brand (NL) + 0:10
4. Katherine Compton (USA) + 1:00
5. Yara Kastelijn (NL) + 1:26
6. Evie Richards (GB) + 1:44
7. Eva Lechner (I) + 2:25
8. Ellen Van Loy (B) + 2:46
9. Laura Verdonschot (B) + 2:52
10.Marlène Petit (F) + 3:06
U23 Männer
Für eine Überraschung sorgte am Samstag mittag beim Rennen der U23-Männer der Niederländer Mees Hendrikx: Hinter seinem Landsmann Ryan Kamp und Lokal-Matador Kevin Kuhn (CH) holte die 19-jährige Nachwuchs-Hoffnung die Bronze-Medaille – ebenfalls auf einem STEVENS Super-Prestige.
Nach seinem achten Platz in Hoogerheide, kurz vor der WM, war Mees „mit einem guten Gefühl“ nach Dübendorf gekommen – lag nach dem Start aber zunächst etwas zurück. Am Ende der vierten Runde konnte Hendrickx jedoch zur Spitzengruppe aufschließen. In der vorletzten Runde setzte sich Kamp ab, und war nicht mehr einzuholen.
Die Anfeuerungen der Schweizer Fans trugen den beflügelten Kevin Kuhn bis ins Ziel, und zu Silber. Mees Hendrikx konnte dem lange auf dem dritten Platz liegenden Franzosen Antoine Benoist mit einem beeindruckenden Finale fast 25 Sekunden abnehmen.