Obwohl er mit Max Sommerfeld, seinem Partner vom Berliner U23-Nachwuchsteam KED-STEVENS, in dieser Saison fast alle U23-Nachwuchsrennen bei Sechstagerennen absolviert hatte, dürfte Sebastian Schmiedel vor den 106. Berliner Sixdays doch etwas nervös gewesen sein. Schließlich war es das erste Mal, dass der 19-Jährige auf STEVENS Arena zusammen mit dem erfahrenen Henning Bommel bei den Profis an allen sechs Abenden mitmischen konnte.
Auf diesen Tag vorbereitet hatte sich Schmiedel mit Sechstagerennen in London (7. Platz), Amsterdam (5. Platz), Rotterdam (3. Platz) und Bremen, wo er zusammen mit Teampartner Max Sommerfeld ein dramatisches Finale aufs Hallenparkett legte. Schon früh ging es beim Nachwuchs-Cup der U23 beim Bremer Sechstagerennen für die beiden Berliner richtig zur Sache.
Nicht nur, weil es ihnen die stark fahrenden Moritz Augenstein und Moritz Malcharek sehr schwer machten. Sondern auch, weil die beiden Nachwuchsfahrer am dritten und letzten Abend mit sich selbst zu kämpfen hatten: Max Sommerfeld stürzte in einer Führungsgruppe liegend, Sebastian Schmiedel bekam heftige Kreislaufbeschwerden, wodurch sie wichtige Runden auf die U 23-Konkurrenz verloren. Der dritte Platz, der noch möglich gewesen wäre, wurde so zu einem nicht minder respektablen fünften Gesamtrang für die beiden Bahnfahrer, das seinem Anspruch junge Talente zu fördern somit wieder eindrucksvoll gerecht wurde.
Nicht minder beeindruckend war auch die Leistung von Schmiedel in seinem ersten Profi-Wettbewerb beim Sechstagerennen in Berlin. Trotz harter Wechsel, hoher Belastung und wilden Jagden biss sich der Nachwuchsfahrer durch seine Premiere und zeigte, dass er von Routinier und Partner Henning Bommel einiges gelernt hatte: Platz 11 von ursprünglich 16 Teams und ein weiterer Höhepunkt in der noch jungen Radsportkarriere des 19-Jährigen, der seit Beginn seiner aktiven Laufbahn im Jahr 2006 bereits 56 Siege eingefahren hat, darunter der Titel bei der Berliner Straßenmeisterschaft.
Neben Sebastian Schmiedel waren übrigens einige weitere Fahrer auf der Berliner Bahn, die aus der Berliner Nachwuchsschule stammen. So etwa Marcel Kalz und Hans Pirius. In der Woche zuvor bei den Bremer Sixdays war das Ehemaligentreffen von KED-STEVENS Fahrern sogar noch größer: Marcel Kalz gewinnt mit seinem Partner Iljo Keisse. Im Mittelfeld platzierten sich dazu Maximilian Beyer, Hans Pirius und Sebastian Wotschke.