Jessica Lambracht hatte im Rennen der Elite-Frauen auf dem Kurs in Queidersbach bei Kaiserslautern alle Zeit der Welt, ihre Faust zu ballen und in die Höhe zu recken, als sie am Sonntagvormittag über die Ziellinie fuhr. Die 22-Jährige wird mit einem Vorsprung von über 30 Sekunden auf ihre Kollegin vom STEVENS Racing Team Stefanie Paul zum zweiten Mal nach 2015 Deutsche Meisterin im Elite-Feld.
Beide hatten sich auf STEVENS Super Prestige bis zur Hälfte ein packendes Rennen geliefert, bis Jessica einen Fahrfehler von Stefanie ausnutzte. „Ich bin an der höchsten Stelle am Falkenstein mit einer Pedale an einer Wurzel hängengeblieben. Sonst wäre das ein langer Zweikampf geworden. Dass Jessica die Gelegenheit nutzt, ist ja ganz legitim“, sagte die Vizemeisterin, die im Vorjahr noch Fünfte gewesen war, nach dem Rennen. Jessica baute ihren Vorsprung im folgenden Rennverlauf stetig aus.
Lisa Heckmann komplettiert das Podest auf Rang drei. Sie fährt nach gerade überstandener Krankheit und einem Trainingssturz vom Vortag ein souveränes Rennen und ist überdies seit 2013 konstant auf dem Podium bei den Deutschen Querfeldein-Meisterschaften vertreten.
Der 2,6 Kilometer lange Kurs bestand aus einem für die Zuschauer gut zu überblickenden Teil über zwei Plätze des FC Queidersbach – Veranstalter neben dem Pfälzischen Radfahrerbund und dem RSC Linden – und einem Waldstück mit langer Steigung bis zum höchsten Punkt am Falkenstein und der folgenden Abfahrt. Die Brücke auf dem Hartplatz, die zwei Mal überquert werden musste, machte den Streckenverlauf noch einmal abwechslungsreicher.
Der erste Renntag am Samstag war geprägt von klirrender Kälte bis -10°C. Nach den ersten Rennen und Trainingsrunden war eine etwa 40 Zentimeter breite und griffige Fahrspur herausgefahren. Eis und Schnee an den Rändern machten das Überholen auf dem teils engen Kurs noch schwieriger. Am Sonntag setzte zur Mittagszeit leichtes Tauwetter ein, was den harten Boden jedoch nicht wesentlich aufweichte.