Sören Nissen hat beim Samarathon Desert Etappenrennen in Israel einen guten Saisoneinstand gefeiert. Mit seinem Partner, Cory Wallace, aktueller 24-Stunden-Weltmeister und mehrfacher Kanadischer Marathonmeister, gewann der Luxemburger Marathon- und Cross Country Meister auf STEVENS Sonora das S2 klassifizierte Team-Rennen über drei Etappen plus Prolog.
Am ersten Renntag fuhren die beiden auf Nummer sicher und auf Tagesrang zwei, mit nur eineinhalb Minuten hinter den Tagessiegern. Auf der ersten richtigen Etappe ging es auf knapp 90 Kilometern richtig zur Sache, auch beim Wind, „der in der Wüste wie verrückt wehte“, so Nissen, und: „an einem der kurzen aber harten Anstiege zur Rennmitte gelang es uns, ein wenig von den anderen Teams abzusetzen.“ In der Folge harmonierten Wallace und Nissen weiterhin sehr gut, denn im Ziel hatten sie fast vier Minuten Vorsprung.
Auch am dritten Renntag spielte das kanadisch-luxemburgische Duo seine Karten gut aus, im tiefen Wüstensand machten sie weniger Fehler als die Konkurrenz – die zunächst kleine Lücke, die sich während des Rennverlaufs auftat nutzten sie, „um die alten Diesel auf Touren zu bringen.“ Bis ins Ziel, wo sie letztlich insgesamt fast fünf Minuten Vorsprung hatten.
Vor der letzten, 55 Kilometer langen Etappe ging das führende Duo lieber auf Nummer sicher, um keine Fahrfehler zu machen oder sich womöglich platte Reifen einzufahren. Was auf der dornen- und felsenreichen Singletrail-Strecke auch nur sinnvoll war: „Es war für über zweieinhalb Stunden ein Inferno aus absolut steinigen und kurvigen Singletrail-Passagen.“ Als Marathon-Spezialisten sind Nissen und Wallace solche Strecken nicht gewohnt, so beschlossen sie nach kurzer Rennzeit auf Schadensvermeidungs-Modus umzuschalten. „So kamen wir als Dritte ins Ziel, zwar mit einem Rückstand von etwa zwei Minuten auf den Tagessieg, aber immerhin mit einem Abstand von gut drei Minuten in der Gesamtführung.“
Mit dem souveränen Gesamtsieg zeigte Sören Nissen auch zeigen, dass er wieder zu Normalform gefunden hatte. Beim ersten Etappenrennen des Jahres auf Lanzarote bremste ihn noch ein Magen-Virus aus, womit er nur auf Rang sieben finishte. „Unter den Umständen war Rang sieben ok, aber weit davon entfernt, was ich mir für das Rennen vorgestellt habe.“
Nissen wird nun einige Wochen trainieren, um dann ins Renngeschehen in Europa einzutreten.