Die Erwartungen an die Deutschen Fahrer waren angemessen hoch und die Ergebnisse haben diese auch gerechtfertigt. Es gab zwar keine Medaillen, aber die Ergebnisse waren trotzdem gut bis sehr gut. Beim Eliterennen der UCI Cyclocross-WM am Sonntag sind ungefähr 70.000 Zuschauer ins Mekka des Cross-Sports, nach Koksijde in Belgien, gepilgert. Aber auch am Samstag wurde gefahren. Bei den Junioren und in der U23-Klasse waren mit Silvio Herklotz, Steffen Müller und Michael Schweizer drei Fahrer vom Hamburger STEVENS Racing Team am Start.
Jens Schwedler, Cyclocross-Legende und jetziger Sportlicher Leiter des Teams, hat schon Tage vor der WM die richtige Prognose abgegeben. Silvio Herklotz hatte er eine Top-Platzierung unter den Top 10 vorausgesagt. Er hatte sogar leise Hoffnungen auf eine internationale Medaille. Wohlgemerkt: Hoffnung, keine zu hohen Erwartungen oder sogar unnötiger Druck.
Silvio ist auch ein wirklich gutes Rennen gefahren, hatte stets Kontakt zur holländisch-belgisch-französischen Spitzengruppe. Mehrmals sah es so aus, als könne er die (kleine) Lücke zufahren und aufschließen, aber die ersten sechs Junioren waren einfach schneller. Letztes Jahr hatte Silvio Herklotz noch Platz 8 belegt (nach Sturz- und Defektpech). Dieses Jahr hat er sich in den belgischen Dünen um einen Platz gesteigert. Wenn es so weitergeht, wird er allerspätestens 2018 Weltmeister.
Dieses Jahr ist bei den Junioren Mathieu Van Der Poel aus den Niederlanden Junioren-Weltmeister geworden – genau eine Minute vor Silvio Herklotz.
Steffen Müller vom STEVENS Racing Team ist auf Rang 38 reingekommen. Die komplette Ergebnisliste gibt es hier.
In der U23 ist Michael Schweizer ein Rennen gefahren, das Jens Schwedler ähnlich prognostiziert hatte. Jens Schwedler sagte, dass er von der Form eine Top 20-Platzierung erreichen kann. Michael ist auf einen guten 23. Platz gefahren. Den Titel hat Lars Van Der Haar (NL) geholt, er ist Wietse Bosmans aus Belgien in der letzten Sandkurve vor dem Asphalt weggefahren. Alle Fahrer, alle Zeiten: hier.
Die WM der Elite-Männer sah stark nach den Belgischen Meisterschaften aus. Der Ex-STEVENS-Fahrer Niels Albert ist Weltmeister geworden, die nachfolgenden sechs Fahrer waren alle Belgier. Erst der achte Platz sah nach einem internationalen Rennen aus. Radomir Simunek hat ihn belegt. Der STEVENS-Fahrer Christoph Pfingsten, der für das niederländische Cyclingteam de Rijke fährt, ist nach einem starken Rennen auf Rang 24 ins Ziel gefahren. Die Ergebnisse der Elitemänner gibt es hier.
Bei den Elite-Frauen ist die STEVENS-Fahrerin Gesa Brüchmann auf Rang 17 gekommen. Gewonnen hat die Seriensiegerin und Ex-Weltmeisterin Marianne Vos. Hier gibt es die Ergebnisse der Damen.
Glückwünsche aus Hamburg – und: Weiter so!