Mit 68,9 km/h in der Stadt geblitzt zu werden wäre teuer geworden – auch auf Mallorca und auch mit einem Stevens-Tandem. Als Kai Kruse und Stefan Nimke an der Strandpromenade von Palma de Mallorca von Kristian Bauer entdeckt wurden, waren sie zwar nicht so schnell, aber dafür hat der Tour-Redakteur sie für seine Reportage fotografiert und nachgefragt, wie die 68,9 km/h auf dem Tacho zustande kamen. Bauer hatte sich für die Ausgabe 5.2014 an der Playa de Palma auf die Lauer gelegt, um den Rennradfahrern im Frühjahr auf den Tacho zu schauen.
Der sechsfache Weltmeister und Olympiasieger im 1.000-Meter-Sprint Stefan Nimke und der sehbehinderte Kai Kruse, 22, Silbermedaillengewinner im Rudern bei Paralympischen Spielen, waren zum Trainingslager auf der Insel, um für die Para-Cycling-WM in Mexiko zu trainieren.
Die 68,9 km/h Höchstgeschwindigkeit stammten von einem Intervall, erzählt Kruse, und weiter: „Mit dem Tandem sind solche Spitzengeschwindigkeiten nicht ungewöhnlich – außerdem sind wir Bahnsprinter und können richtig Druck aufs Pedal bringen.“
Dass sie das können, zeigten Nimke und Kruse einige Wochen später bei den Weltmeisterschaften in Mexiko – dort wurden sie fünfter und hatten ihr Ziel erreicht, unter die ersten acht zu kommen. Das Fernziel sind die Paralympischen Spiele 2016.