Sie gilt als eine der schönsten Radtouren in Mecklenburg-Vorpommern - und das will etwas bedeuten in dem Touren- und Rennrad-Eldorado an der Ostseeküste. Die 'Blaue Acht' ist eine Tour um die beiden Schweriner Seeabschnitte, den Binnensee im südlichen Teil und dem Außensee im nördlichen Bereich. Möglich macht die Tour in Form einer Acht eine kleine Insel und der Paulsdamm mit der Bundesstrasse 104, die den See fast mittig von West nach Ost quert. Starten kann man natürlich überall, oft ist der Schweriner Schlossgarten jedoch der Ausgangs- und Endpunkt, auch für Stefan Nimke. Im Winter fährt der Olympiasieger im Teamsprint von Athen 2004 die 68 Kilometer lange Strecke fast täglich auf seinem STEVENS-Mountainbike. Zur Zeit nutzt er die Tour, um sich als Tandemfahrer für die Paracycling-Wettkämpfe in Form zu halten. „Unser Ziel waren natürlich die Paralympics in Tokio in diesem Jahr, nun müssen wir schauen, ob es im nächsten Jahr stattfindet. Aber dadurch kann man diese Tour um den Schweriner See zur Zeit noch mehr genießen“ sagt der sechzehnfache Deutsche Meister.
An der Strecke: Natur, Geschichte & Entspannung
Der Schweriner See ist bekannt für sein klares Wasser und so überrascht es nicht, dass man auch ein paar Tauchschulen am Ufer entdeckt. Noch beliebter ist der See allerdings bei Seglern und anderen Wassersportlern wie Kajakfahrern, Ruderern oder Stand-Up Paddlern. Einer der schönsten Abschnitte für Biker liegt am Südostufer zwischen Raben Steinfeld und Görslow. Allerdings muss man hier auch etwas in die Pedalen treten, der Weg ist schmal und ein MTB sinnvoll auf dieser 'Bergetappe' der Rundtour. Für Nimke, der rund 400 Kilometer in der Woche fährt, zwickt dieser Anstieg jedoch nicht mal in der Wade, der Ausblick auf den See vom höchsten Punkt der Runde ist für ihn jeden Tag von Neuem die Anstrengungen wert. Weiter in Richtung Norden führt die Tour schließlich über den Paulsdamm zum Westufer des Sees, ungefähr auf der Mitte des rund 30 Kilometer langen Gewässers. Für den Schweriner Nimke ist es der beste Abschnitt auf der gesamten Runde: „Das Szenario ist grandios. Gerade wenn man im Sommer ganz früh morgens fährt, hat man ein fantastisches Licht, meist ist es windstill und man hat einen super Blick über den ganzen See.“ Touristisches Highlight am Westufer und ein perfekter Zwischenstopp ist das Schloß Wiligard. Nördlichster Streckenpunkt ist Ventschow, ab dort fährt man an der Ostseite Richtung Süden bis nach Retgendorf, wo man wieder unmittelbar an den See gelangt und ein neuer, gut asphaltierter Radweg direkt am Ufer bis nach Rampe führt. Über den Paulsdamm geht es erneut zurück auf die Westseite des Sees und ein paar Kilometer weiter südlich hat man die Acht vollendet und den Start- und Zielpunkt, den Schweriner Schlossgarten, erreicht.
