Sonja Tajsich startet am Sonntag, den 6. Juli bei der Ironman Triathlon-Europameisterschaft in Frankfurt. Dabei stehen 3,86 Kilometer schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren auf ihrem STEVENS Super Trofeo und zum Abschluss noch ein Marathonlauf (42,195 Kilometer) auf dem Programm. Tajsich ist „etwas holprig“ in die Saison gestartet, nachdem sie letztes Jahr vor allem mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Ihre Grundstimmung ist hingegen bestens.
Sonja Tajsich, wie fühlen Sie sich für Sonntag?
Ich habe ein sehr gutes Gefühl für Sonntag. Ich bin gesund und voller Tatendrang. Und wenn meine Muskeln und Knochen das genauso wollen wie mein Kopf und der Bauch, dann ist natürlich das große Ziel, das Rennen zu gewinnen.
Wie sah die letzte Woche Vorbereitung aus?
Donnerstag völlig normal, ab Freitag dann etwas verändert: Keine Ballaststoffe, keine Fruktose, keine Laktose, einfache Kohlenhydrate, wenig Fett, etwas Eiweiß. Magenschonend und verträglich.
Und beim Training?
Da ist auch die Hauptarbeit getan. In der Woche vor dem Rennen gilt es: Auftanken und mit kurzen Reizen den Körper auf Touren halten, dabei bestmöglich regenerieren, um mit voller Kraft am Rennmorgen zu stehen:
Montag war ich 50 Kilometer locker Rad fahren und 2,5 Kilometer locker schwimmen.
Am Dienstag dann 12 Kilometer laufen, mit 3 x 3Minuten flott, und 3 Kilometer schwimmen im See: 1,5 Kilometer flott + 1,5 Kilometer locker.
Am Mittwoch bin ich 50 Kilometer Rad gefahren mit 2 x 5 Minuten flott auf der Wettkampfstrecke und dort ebenfalls 10 Kilometer mittelschnell gelaufen.
Am Donnerstag war ich nur und einzig 3 Kilometer moderat schwimmen.
Heute, am Freitag, standen ein kurzer lockerer Dauerlauf von 30 Minuten auf dem Programm, morgen am Samstag 20 Kilometer Rad mit 2 x 1 Minute flott und eine 1-Kilometer-Runde im See – fertig.
Am Sonntag ist das Rennen. Abgerundet das ganze mit Athletik, Black Roll und viel Stretching.
Haben Sie eine Taktik speziell für Frankfurt?
Bei mir gibt es immer und nur eine Taktik: Versuchen, den Schwimmrückstand so gering wie möglich zu halten, dann auf dem Rad so viel Boden gut machen wie nur irgendwie möglich und schließlich auf dem Lauf noch Vollgas für die vorderen Plätze.
Was ist das Besondere an der Strecke in Frankfurt?
Das Schwimmen ist im Langener Waldsee. Sehr schön, idyllisch, gute Wasserqualität. Zwei verschiedene Runden mit kurzem Landgang. Vom See gibt es dann per Rad den Zubringer zur eigentlichen Runde, die zweimal durchgefahren werden muss. Die Runde ist etwas eckig und kantig, geht durch viele Ortschaften und ist sehr abwechslungsreich. Ein paar Anstiege mit Stimmungsnestern sind auch mit dabei.
Für mich ist eine logistische Meisterleistung vom Veranstalter, diese Strecke zu sichern und zu sperren. Der Lauf ist eine Runde mit ein paar Wendepunkten und zwei Brücken am Main entlang. Voll mit Zuschauern und auch sehr abwechslungsreich. Vier Mal zu durchlaufen. Am tollsten ist der Zieleinlauf am Römer. Das muss man erlebt haben!!!
Wie lief die Saison bislang?
Meine Saison verlief bis jetzt etwas holprig. Letztes Jahr war verletzungsbedingt sehr schwer und heuer startete eigentlich sehr gut, aber irgendwie gab es immer wieder Hürden zu überwinden. Mein Einsteig beim Ironman auf Lanzarote war alles andere als wünschenswert verlaufen, viele unvorhersehbare Dinge, die nicht hätten sein dürfen. Ein Tag, den man am liebsten aus dem Gedächtnis streicht.
Dann ein paar Kurzdistanzen zur Vorbereitung, die sehr gut waren und auch noch sehr gute und harte Trainingseinheiten, die mich nun hoffen lassen, dass Frankfurt weitaus besser verläuft. Ich freu mich auf das Rennen und auf meinen Ritt auf dem Super Trofeo!